Schweizer Nati: «U21 schafft Exploit – Viertelfinal ist Endstation»
Das Wichtigste in Kürze
- Die U21-Nati verliert gegen Frankreich mit 1:4 – und kommt an der EM dennoch weiter.
- Am Samstag (20.45 Uhr) kommt es im Viertelfinal zum Duell mit Spanien.
- Was ist für das Team von Trainer Patrick Rahmen in der K.-o.-Phase möglich?
Die Schweizer Nati erlebt an der U21-EM eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Mittwochabend unterliegt das die Rahmen-Elf den Franzosen klar mit 1:4.
Wenige Minuten später wird jedoch klar, dass die Viertelfinal-Quali trotz Pleite Tatsache ist. Norwegen schlägt Italien mit 1:0 – die Schweiz kommt wegen der Anzahl geschossener Tore trotzdem weiter.
Kommt die U21-Nati gegen Spanien weiter?
Im Viertelfinal wartet nun Spanien. Was ist für die Nati im weiteren EM-Verlauf noch möglich? Auf der Sportredaktion von Nau.ch ist man sich uneinig.
Matthias Neuhaus, Sport-Redaktor
«Klar kann man die Viertelfinal-Qualifikation der U21-Nati als «glücklich» bezeichnen. Aber Trainer Patrick Rahmen hat es nach der Frankreich-Pleite auf den Punkt gebracht: «Morgen wird niemand mehr fragen, wie sie zustande gekommen ist.»
Fakt ist: Die Schweizer sind in einer Hammer-Gruppe mit den Top-Nationen Frankreich und Italien weitergekommen. Das verleiht den Spielern einen Schub an Selbstbewusstsein – und ist am Ende des Tages alles, was zählt.
Jetzt werden die Karten neu gemischt, alle beginnen wieder bei null. Die Nati verfügt über ein hervorragendes Team mit vielen starken Einzelspielern, welches zudem immer mehr zu einer Einheit zusammenwächst.
Dass die Mannschaft mit den ganz Grossen mehr als nur mithalten kann, hat sie im Spiel gegen die Franzosen über 65 Minuten bewiesen. Dass die Moral stimmt, haben die Partien gegen Italien und Norwegen gezeigt.
Darum: Mit dem gewonnenen Vertrauen glaube ich im weiteren EM-Verlauf an einen Schweizer Exploit zu. Die Hürde Spanien ist hoch, aber sie ist überwindbar. Für die Nati ist jetzt alles möglich – sogar der Titel.»
Christoph Böhlen, Sportchef
«Danke, liebe Norweger! Die Skandinavier haben uns gestern das einzige Resultat geliefert, das weiterhelfen konnte. Mit ihrem 1:0-Sieg über Italien haben sie die Schweizer U21 in den Viertelfinal geschossen.
Dumm nur: In der K.-o.-Phase ist das Team von Patrick Rahmen wieder auf sich allein gestellt. Wie schon gegen Italien zeigt die U21-Nati auch gegen Frankreich phasenweise, dass sie sich gegen grosse Nationen nicht verstecken muss. Aber eben nur phasenweise …
Dabei hatte sich die Nachwuchs-Nati in der Defensive über weite Strecken eigentlich gesteigert, die Hereinnahme von Amenda und Vouilloz machte sich 65 Minuten lang bezahlt. Doch als die Luft nach dem 1:2 draussen war, konnten auch sie nicht mehr helfen.
Wer an einer Endrunde noch weiterkommen will, muss sein Niveau über 90 Minuten halten können. Gelingt das auch gegen Spanien nicht, wird im Viertelfinal Endstation sein.»