BSC Young Boys

So hat YB im Winter sein Team umgebaut

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Bern,

YB erlebt den grössten Winter-Kaderumbruch seit der Saison 2021/22. Die Berner reagieren auf den schwachen Saisonverlauf – folgt jetzt der grosse Angriff?

YB
Gegen Lausanne feiert YB den ersten Sieg unter Giorgio Contini. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Fassnacht, Raveloson und Bedia rüstet YB sein Team im Winter auf.
  • Dafür verlassen Elia, Ganvoula, Niasse und Pfeiffer den Club.
  • Am Mittwoch empfängt YB um 20.30 Uhr Yverdon zum nächsten Ligaspiel.

Meist dienen Wintertransferfenster dazu, kurzfristige Abgänge zu kompensieren. Oder um bereits Vorgriffe auf die neue Saison zu machen. Doch bei YB nutzt man das aktuelle Transferfenster, um der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben.

Schafft es YB noch in die Top 6?

Die bisher lange enttäuschende Saison hat bereits drei Trainerwechsel zur Folge gehabt. Auf Patrick Rahmen folgt erneut Interimscoach Joel Magnin, der das Team bis Winter stabilisierte.

Auf das neue Jahr hin hat Giorgio Contini übernommen, der sich seinen Start anders vorgestellt hatte: Erst im fünften Spiel gibt es das erste Tor und den ersten Sieg zu feiern.

YB
Gegen Lausanne feiert YB den ersten Sieg unter Giorgio Contini. - keystone

Beim 2:1 in Lausanne stehen Rückkehrer Christian Fassnacht und Neuzugang Rayan Raveloson in der Startelf. Beide zählen nicht zur Kategorie der jungen Spieler, mit denen man bei guter Entwicklung später Transfererlöse generieren wird.

Fassnacht, Raveloson und Bedia sorgen für frischen Wind

«Fasi» ist 31-jährig und soll mit seiner Erfahrung auch neben dem Platz helfen. Raveloson ist mit 28 Jahren ebenfalls routiniert, zudem 33-facher Nationalspieler Madagaskars.

Er soll der dringend benötigte Taktgeber und Chef im Mittelfeld werden, den YB zuletzt lange vermisste. Dass er die Anlagen dazu hat, kann man beim Sieg in Lausanne bereits erahnen.

Auch ganz vorne bringt YB neuen Wind ins Team. Mit Chris Bedia kehrt der ehemalige Servette-Knipser nach unbefriedigenden Aufenthalten bei Union Berlin und Hull City in die Schweiz zurück.

Auch er ist mit 28 Jahren im besten Alter. Und hat gezeigt, dass er weiss, wo in der Super League die Tore stehen. Gut möglich, dass der Stürmer schon am Mittwoch gegen Yverdon in der Startelf steht: Cedric Itten fehlt wegen einer Gelbsperre.

Vier Spieler verlassen YB im Winter

Auf der anderen Seite trennt sich YB gleich von mehreren Spielern mit prominenten Namen. Silvère Ganvoula (28) etwa, der in die Serie A zu Monza wechselt. Mit 18 Toren in 78 Spielen konnte der Kongolese die Erwartungen nie ganz erfüllen.

Oder Cheikh Niasse (25), der seine grossen Anlagen zu selten in konstante Leistungen umsetzen konnte. Dafür sorgte er neben dem Platz für Schlagzeilen. Der Senegalese spielt neu für Hellas Verona.

Mit Meschack Elia (27) geben die Young Boys zudem einen verdienten Spieler (vorerst leihweise) an Nantes ab. Vier Meistertitel und einen Cupsieg holt der Stürmer mit den Bernern.

Seinen Wechselwunsch hatte er schon länger deponiert. Zudem ermöglicht ihm der Transfer einen Tapetenwechsel, der ihm nach einer privaten Tragödie guttun könnte.

Pechvogel Pfeiffer verlässt YB nach zwei Einsätzen

Der vierte Abgang betrifft den wohl grössten Pechvogel der jüngeren YB-Geschichte: Patric Pfeiffer beendet seine Leihe vorzeitig und wechselt – ebenfalls leihweise – zu Magdeburg in die 2. Bundesliga.

Pfeiffer wurde im August von Augsburg geholt, als das Verletzungspech bei den Bernern grassierte. Doch schon beim ersten Einsatz im Cup gegen Printse-Nendaz verletzte sich der Deutsche.

Pfeiffer YB
Patric Pfeiffer verlässt YB wieder und wechselt nach Magdeburg. - keystone

Erst im Dezember kommt er gegen Stuttgart zu seinem zweiten und letzten Einsatz für YB. Mit der Rückkehr von Loris Benito, Tanguy Zoukrou oder Ali Camara stehen mittlerweile genügend Innenverteidiger zur Verfügung. Weitere Einsätze für Pfeiffer, für den YB keine Kaufoption besass, hätten wenig Sinn gemacht.

Drei Zuzüge, vier Abgänge: Bei YB hat man auf die enttäuschende Entwicklung in den letzten Monaten reagiert. Die neue Kaderstruktur dürfte auch für eine veränderte Hierarchie sorgen.

YB
Sportchef Steve von Bergen erlebt mit YB ein intensives Transferfenster. - keystone

Zumindest Fassnacht und Raveloson dürften direkt zu Leistungsträgern avancieren. Dazu kommt mit Marvin Keller die neue Nummer 1 im Tor. Sein Standing dürfte nach dem Entscheid von Giorgio Contini ebenfalls grösser geworden sein.

Letzter Winterumbruch fand im Winter 2021/22 statt

Letztmals erlebte YB in der Saison 2021/22 einen grösseren Umbruch. Doch damals musste YB mit Michel Aebischer, Silvan Hefti, Christopher Martins und Jean-Pierre Nsame gleich vier Leistungsträger ziehen lassen. Dafür kamen Cheikh Niasse, Anthony Racioppi, Edimilson Fernandes oder Kevin Varga.

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Beim letzten grösseren YB-Umbruch verliess unter anderem Christopher Martins den Club. - keystone

Was vergleichbar ist: Damals wird YB nach vier Titeln in Serie erstmals nicht Meister, der FCZ setzt sich durch. Im März trennte man sich von Trainer David Wagner, für ihn übernahm Matteo Vanetta. Die Saison beendete YB auf Rang drei – damit könnte man (Stand jetzt) wohl auch in dieser Spielzeit leben.

Gibt YB noch Husic und Chaiwa ab?

Bei den Zugängen dürfte bei YB wohl nicht mehr allzu viel passieren. Mit diesem Team ist der Einzug in die Top 6 realistisch, sofern man beim amtierenden Meister zurück zur Konstanz findet.

YB
Wird für Anel Husic noch eine Lösung gesucht? - keystone

Gut möglich, dass auf der Abgangsseite aber noch etwas passiert: Für Anel Husic oder Miguel Chaiwa könnten Leih-Lösungen gesucht werden.

Vor allem Husic dürfte in der aktuellen Kaderzusammenstellung kaum mehr zum Einsatz kommen. Innenverteidiger Sadin Crnovrsanin wurde bereits leihweise an Wil abgegeben.

Gewinnt YB das Heimspiel gegen Yverdon?

Bereits am Mittwoch steht das Team von Giorgio Contini wieder im Einsatz: Um 20.30 Uhr empfangen die Berner Yverdon – und wollen erstmals in dieser Saison zwei Ligaspiele en suite gewinnen.

Super League (04.02.2025)SpSNUTorePkt
1.FC Lugano LogoFC Lugano21115538:3038
2.FC Basel LogoFC Basel21116447:2237
3.FC Luzern LogoFC Luzern21105638:3136
4.Servette LogoServette2185831:2932
5.Lausanne-Sport LogoLausanne-Sport2198434:2731
6.FC Zürich LogoFC Zürich2187626:2930
7.FC St. Gallen LogoFC St. Gallen2176833:2829
8.BSC Young Boys LogoBSC Young Boys2177727:3028
9.FC Sion LogoFC Sion2179528:2926
10.Yverdon Sport LogoYverdon Sport21510619:2921
11.Grasshopper Club Zürich LogoGrasshopper Club Zürich2149819:2820
12.FC Winterthur LogoFC Winterthur21313518:4614
Super League (04.02.2025)SpPkt
1.FC Lugano LogoFC Lugano2138
2.FC Basel LogoFC Basel2137
3.FC Luzern LogoFC Luzern2136
4.Servette LogoServette2132
5.Lausanne-Sport LogoLausanne-Sport2131
6.FC Zürich LogoFC Zürich2130
7.FC St. Gallen LogoFC St. Gallen2129
8.BSC Young Boys LogoBSC Young Boys2128
9.FC Sion LogoFC Sion2126
10.Yverdon Sport LogoYverdon Sport2121
11.Grasshopper Club Zürich LogoGrasshopper Club Zürich2120
12.FC Winterthur LogoFC Winterthur2114

Kommentare

User #1585 (nicht angemeldet)

Immerhin geht was. Und damit meine ich auch die Abgänge. Das gibt Luft. Die Zugänge sind zwar finanziell sehr konservativ (Raveloson 2 Mio. EUR), aber vielleicht ist es besser, in kleinen und ehrlichen Schritten zurück zur CH Spitze zu finden. Und ab da dann das nächste Mal den nächsten Schritt mutig gehen anstatt wieder alles zu versauen. Entscheidend wird sein, ob das Management, allen voran Spycher und von Bergen sich ihre Fehler eingestehen können und diese nicht zwangsneurotisch immer weiter wiederholen.

User #5864 (nicht angemeldet)

Das allergrösste Problem bei YB ist, dass man noch immer keine Mannschaft gefunden hat, die jeweils von Beginn an spielt!

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