Urs Fischer: «Es kann rasch in die andere Richtung gehen»
Urs Fischer reitet mit Union Berlin auf der Erfolgswelle. Im dritten Teil des grossen Nau.ch-Interviews warnt der Schweizer aber vor zu viel Euphorie.
Das Wichtigste in Kürze
- Urs Fischer steht seit 2018 an der Seitenlinie von Union Berlin.
- Der Schweizer Erfolgstrainer erzählt nun im grossen Nau.ch-Interview von seiner Aufgabe.
- Im dritten Teil spricht der 54-Jährige über den Höhenflug und die Gefahr der Euphorie.
Urs Fischer ist mit Union Berlin in der Bundesliga sensationell unterwegs. Im Vorjahr gelang als Aufsteiger souverän der Klassenerhalt, nun klopfen die Berliner sogar oben an. Nur vier Pünktchen fehlen auf einen Champions-League-Platz.
Seit der Schweizer 2018 in Berlin unterzeichnete, ist der Hauptstadt-Club im Höhenflug. Aufstieg, Klassenerhalt und jetzt vielleicht sogar Europacup? Da könnte sich doch glatt Euphorie breitmachen an der alten Försterei.
Genau vor dieser warnt Fischer aber im dritten Teil des grossen Nau.ch-Interviews – und erklärt auch, woran es liegt, dass es so gut läuft.
Nau.ch: Realisieren Sie aktuell, auf welcher Erfolgswelle Sie schweben?
Urs Fischer: Es ist immer noch eine Momentaufnahme, auch wenn die Tabelle momentan gut aussieht. Die Punktezahl ist wirklich toll.
Aber man hat jetzt mit zwei Niederlagen in Folge gesehen, dass es sich schnell drehen kann. Jetzt gilt es wieder Fuss zu fassen, das ist für mich wichtig.
Nau.ch: Wie erklären Sie sich, dass es zurzeit so gut läuft?
Urs Fischer: Wir arbeiten sehr hart dafür, deshalb ist es schön, wenn man für den Aufwand auch belohnt wird. Sowas kommt nicht von ungefähr, wir wenden für den derzeitigen Erfolg viel auf.
Nau.ch: Was müssen Sie tun, um die Mannschaft und das Umfeld auf dem Boden zu halten?
Urs Fischer: Das hat für mich nichts mit «müssen» zu tun. Da geht es für mich um eine innere Einstellung, die du lebst. Deshalb müssen wir nichts Spezielles machen, sondern machen das automatisch.
Wir wissen aus Erfahrung, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann, wenn man zu euphorisch wird. Deshalb müssen wir nicht, sondern machen es einfach.
Nau.ch: Ist dies der beste Moment Ihrer Trainerkarriere?
Urs Fischer: Für mich ist es eine neue Erfahrung, weil es meine erste Station im Ausland ist. Auch das erste Mal in der Bundesliga.
Ich hatte auch schon bei meinen anderen Stationen wirklich tolle Momente. Ich versuche jeden Tag dazuzulernen und das in einer Liga, die für mich noch relativ neu ist.
Heute um 15.30 Uhr spielt Urs Fischer mit Union Berlin zuhause gegen Borussia Mönchengladbach.