Abschied von Sauber: Wechselt Alfa Romeo in die Langstrecken-WM?
Die Partnerschaft mit Sauber in der Formel 1 ist zu Ende, in der Königsklasse wird Alfa Romeo nicht bleiben. Stattdessen schielen die Italiener nach Le Mans.
Das Wichtigste in Kürze
- Alfa Romeo zieht sich nach sechs Jahren bei Sauber aus der Formel 1 zurück.
- Der Schweizer Rennstall soll in Zukunft das Audi-Werksteam stellen.
- Für Alfa Romeo geht es wohl in der Langstrecken-WM weiter.
Kehrt Alfa Romeo nach dem Abschied aus der Formel 1 bald nach Le Mans zurück? Das Engagement bei Sauber in der Motorsport-Königsklasse hat die italienische Traditionsmarke nach sechs Jahren beendet. Der Schweizer Rennstall soll ab 2026 das neue Werksteam von Audi in der Formel 1 werden.
Deshalb zieht der italienische Kult-Hersteller den Sponsoring-Stecker und verabschiedet sich damit aus der Königsklasse. Ein Engagement bei einem anderen Team ist kein Thema mehr, wie CEO Jean-Philippe Imparato gegenüber Motorsport.com erklärt: «Wir hatten kein Interesse daran, die Operation mit Sauber einfach zu kopieren.»
Die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Rennstall hätte damals Sinn ergeben – ein Team-Wechsel dagegen nicht. «Das hätte dazu geführt, dass wir einer derjenigen geworden wären, die Aufkleber auf die Karosserie kleben. Es wäre nicht mehr neu gewesen und wir wären nicht Teil einer Geschichte gewesen.»
Trotz Abschied von Sauber weiter im Motorsport?
Imparato verspricht aber, dass die Marke dem Motorsport erhalten bleiben wird. «Wir haben uns nach etwas anderem umgesehen und sind schnell zu einem Ergebnis gekommen. Alfa Romeo hat nichts mit der Welt des Rallyesports zu tun. Die Stellantis-Gruppe hat bereits zwei Marken in der Formel E, und so hat sich der Fokus auf die WEC verlagert.»
In der Langstrecken-Szene hat Alfa Romeo beste Erinnerungen: In den 1930er-Jahren gewann die italienische Marke gleich viermal bei den 24 Stunden von Le Mans. In den 70ern holte man zwei WM-Titel auf der Langstrecke. Ein geplantes Gruppe-C-Projekt unter dem Codenamen SE 048SP kam nie zum Renneinsatz.
Imparato deutete an, dass es Synergien mit einer Stellantis-Schwestermarke geben könnte. Peugeot setzt seit 2022 ein eigenes Hypercar, den 9X8, in der Langstrecken-WM ein. «Wenn wir auf die Rennstrecke zurückkehren, dann mit der Unterstützung von Stellantis. Peugeot ist schon in der WEC vertreten, eine Zusammenarbeit mehr als möglich», so Imparato.