Droht Max Verstappen wegen Fluch-Strafe mit Rücktritt?
Max Verstappen hat die Nase voll, die kuriose Fluch-Strafe durch die FIA bringt das Fass zum Überlaufen. Der Dreifach-Weltmeister liebäugelt mit dem Rücktritt.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen hat von der Politik in der Formel 1 zunehmend die Nase voll.
- Nach der Fluch-Strafe scheint der Holländer an einem Wendepunkt angelangt.
- Der 26-Jährige kokettiert öffentlich mit einem vorzeitigen Rücktritt.
Bei der Pressekonferenz vor dem Singapur-GP beschreibt Max Verstappen sein Rennen in Baku wenige Tage zuvor recht bildhaft. Schon nach den ersten Fahrmetern im Qualifying habe er gewusst, sein Auto sei «gef***t». Das F-Wort hört man in der Formel 1 gefühlt alle zehn Minuten. Häufiger noch hört man live bei Yuki Tsunoda rein.
Aber aus der jüngsten Laune des FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem heraus statuiert der Weltverband ein Exempel. Die Rennleitung zitiert Verstappen zu sich und donnert ihm «Sozialarbeit» auf. Welche Form diese annehmen soll, bleibt offen – aber das ist angesichts der Folgen auch irrelevant.
Max Verstappen boykottiert nämlich kurzerhand für das restliche Singapur-Wochenende die FIA-Presse-Events. Nicht mit Abwesenheit, denn er sitzt brav auf der Bank und hört den Fragen zu. Aber seine Antworten fallen einsilbig aus, sein Verhalten erinnert stark an José Mourinho. «Wenn ich spreche, bekomme ich Ärger», sagte «The Special One» einst.
Hat Max Verstappen keine Lust mehr auf die Formel 1?
Mit den Journalisten vor Ort war Verstappen gnädig, hielt nach dem FIA-Termin seine eigene Presserunde. Draussen unter dem Nachthimmel von Singapur, nicht vor dem FIA-Hintergrund. Am Sonntag, nach Rang zwei im Singapur-GP, war der Holländer dann wieder etwas gesprächiger. Aber nicht weniger entnervt.
«Autosport»-Journalist Ben Hunt fragt den Holländer dann schliesslich, ob ihm langsam die Lust vergehe. Denn das Verhältnis von Max Verstappen zur Formel 1 war schon immer ein kompliziertes. Und der Holländer hält mit seinem Frust auch nicht hinter dem Berg. «Solche Dinge entscheiden sicher auch drüber, was ich in Zukunft machen werde», sagt er.
«Die Formel 1 wird ohne mich weitergehen»
«Wenn du nicht mehr du selbst sein kannst und dich mit solchen Unsinnigkeiten herumschlagen musst. Ich bin jetzt in einer Phase meiner Karriere, da will ich mich mit so was nicht mehr auseinandersetzen. Weil es ermüdend ist», bilanziert Max Verstappen. «Wenn du Rennen und WM-Titel gewonnen hast, geht es auch darum, die Zeit zu geniessen.»
Solche «Unsinnigkeiten» würden nicht dafür sprechen, weiter in der Formel 1 zu fahren. «Für mich gibt es einen Punkt, an dem ich sage, es reicht jetzt», so der Holländer. «Die Formel 1 wird ohne mich weitergehen, das ist kein Problem für sie. Aber für mich ist es auch keines», meint der WM-Leader.