Ferrari hat den Kampf um den Konstrukteurs-Titel nicht abgeschrieben
In der Formel-1-Rangordnung ist Ferrari vor der Sommerpause auf den vierten Rang abgerutscht. Trotzdem glaubt man in Maranello noch an den WM-Titel.
Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari liegt in der Formel-1-WM aktuell 63 Punkte hinter Red Bull zurück.
- Bei den letzten Rennen hatte die Scuderia allerdings wenig zu melden.
- Nach der Sommerpause will man wieder konkurrenzfähiger werden.
In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft der Formel 1 steht Ferrari in der Sommerpause auf dem dritten Rang. Der Rückstand auf die Konkurrenz ist vergleichsweise klein: Auf McLaren fehlen 21 Zähler, auf Klassenprimus Red Bull nur 63. Allerdings ist die Lage bei der Scuderia alles andere als rosig.
Denn in Sachen Performance sind die roten Renner aktuell nur die Nummer vier in der Motorsport-Königsklasse. Insbesondere der massive Formanstieg bei Mercedes lässt Charles Leclerc und Carlos Sainz zuletzt alt aussehen. Drei der vier letzten Grands Prix vor den Sommerferien konnten die Silberpfeile für sich entscheiden.
Ferrari verbrachte den gleichen Zeitraum damit, sein geflopptes Spanien-Upgrade irgendwie zum Laufen zu bringen. Der in Barcelona eingeführte neue Unterboden brachte unerwartet das eigentlich gelöste Porpoising-Problem zurück. Um das zu umgehen, musste die Scuderia bei den jüngsten Rennen Abtrieb – und damit Rundenzeit – opfern.
Erst beim Ungarn-GP brachte die Scuderia einen überarbeiteten Unterboden ans Auto. Die Streckencharakteristik in Budapest liess aber noch wenig Rückschlüsse zu. Erst seit dem Belgien-GP – dem letzten vor der Sommerpause – weiss man in Maranello: Man ist mit den jüngsten Upgrades wieder auf dem richtigen Weg.
Ferrari braucht dringend eine Steigerung
Italienischen Medien zufolge ist für den Auftakt zur zweiten Saisonhälfte in Zandvoort das nächste Aerodynamik-Paket geplant. Allerdings will die Scuderia nicht nur an der Aero-Balance arbeiten. Auch an der Vorderradaufhängung wird getüftelt. Für 2025 plant man in Maranello einen Wechsel zu einer Pull-Rod-Aufhängung, wie sie Red Bull einsetzt.
Aus dem Titelkampf ausgeschieden ist der italienische Traditionsrennstall angesichts der geringen Punkte-Abstände noch nicht. Allerdings braucht es beim Holland-GP in knapp zwei Wochen eine deutliche Steigerung. Denn auch Mercedes ist mit 79 Punkten Rückstand auf Ferrari durchaus noch in Schlagdistanz.