Formel 1: Abgelehntes Rodin-Team enthüllt Details zu FIA-Prozess
Das Wichtigste in Kürze
- Der neuseeländische Kleinst-Hersteller Rodin Cars wollte in die Formel 1 einsteigen.
- Die FIA lehnte das Gesuch von Rodin und Nachwuchs-Rennstall Carlin jedoch ab.
- Firmengründer David Dicker gibt nun Details aus seiner Bewerbung bekannt.
Vier Bewerbungen waren für einen möglichen Startplatz in der Formel 1 bei der FIA eingegangen. Mittlerweile ist klar: Drei Bewerber sind abgelehnt worden, einzig Andretti Autosport – mittlerweile Andretti Global – darf sich noch Hoffnungen machen. Das US-Team wird den FIA-Zuschlag erhalten, dann müssen noch die F1-Verantwortlichen zustimmen.
Würden Sie das Andretti-Team gerne in der Formel 1 sehen?
Die anderen drei Bewerber dagegen müssen ihre Hoffnungen auf einen F1-Einstieg begraben. Das betrifft das kuriose asiatische Start-up LKYSUNZ und den mit kasachischen Millionen finanzierten Nachwuchs-Rennstall HitechGP. Der Dritte im Bunde ist das britische Nachwuchsteam Carlin samt seinem neuseeländischen Titelsponsor Rodin.
Rodin-Gründer David Dicker hat sich nun in einem Statement über das Nein der FIA zu seiner Bewerbung geäussert. «Leider war unsere Bewerbung nicht erfolgreich», heisst es in der Stellungnahme des Klein-Herstellers. Man wolle aber «einen Einblick in die wichtigsten Punkte unserer Bewerbung geben, die unserer Meinung nach ihre Berechtigung hatte».
Aus Neuseeland in die Startaufstellung der Formel 1?
So hätte das Rodin-Formel-1-Team seinen Standort nicht in Europa, sondern in Neuseeland gehabt. Zudem sei geplant gewesen, eine Frau in die Startaufstellung zu bringen. Im Visier hatte man für das Cockpit wohl die dreifache W-Series-Meisterin Jamie Chadwick. Sie habe bei Testfahrten «eine aussergewöhnliche Leistung» gezeigt, so das Team.
Auch die enge Zusammenarbeit mit Carlin hebt Dicker in seiner Stellungnahme besonders hervor: «Durch die Übernahme von Carlin haben wir ein umfassendes Nachwuchs-Programm aufgebaut.» Im Vergleich zur Andretti-Bewerbung biete man eine direkte Leiter aus den Nachwuchsklassen bis in die Formel 1.
Rodin Cars baut Track-Toys in Kleinst-Serien
Und nicht zuletzt sei man finanziell abgesichert gewesen, verspricht das Team: «Anders als frühere Bewerbern sind wir so aufgestellt, dass das Formel-1-Programm vollständig aus dem Privatvermögen unseres Gründers finanziert werden kann.» Auch das ist ein Seitenhieb gegen Andretti – der US-Rennstall warb lange vor der F1-Bewerbung um Sponsoren.
Insgesamt ist aber zweifelhaft, ob ein Rodin-F1-Team tatsächlich nachhaltig gewesen wäre: Der Klein-Hersteller konzentriert sich auf den Bau von Track-Toys, allen voran den «FZED». Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des gescheiterten Lotus-T125-Projekts. Lotus hatte damals einen Einsitzer-Rennwagen für Privatkunden entwickelt.