Formel 1: Andretti gibt F1-Einstieg nicht auf – Rechtsstreit droht
Die Formel 1 hat der Andretti-Bewerbung trotz Unterstützung von General Motors eine Absage erteilt. Aber ist das Projekt damit wirklich vom Tisch? Mitnichten.
Das Wichtigste in Kürze
- Erkämpft sich Andretti-Cadillac vor Gericht seinen Formel-1-Startplatz?
- Nach der Absage von den F1-Verantwortlichen droht ein langer Rechtsstreit.
- Auch zwischen dem Weltverband FIA und den Formel-1-Bossen kriselt es.
Am Mittwoch sind die zehn Teams der Formel 1 mit dem Vorsaison-Test in Bahrain in die neue Saison gestartet. Auf absehbare Zeit dürfte es bei diesen zehn Teams bleiben, denn die Formel 1 hat ein elftes Team eiskalt abgelehnt. Dabei galt die Bewerbung von Andretti nicht zuletzt dank Mithilfe von General Motors als absoluter Hochkaräter.
Entsprechend gab es von der FIA auch grünes Licht für das US-Projekt: Aus sportlicher, technischer und finanzieller Hinsicht hatte der Automobil-Weltverband bei Andretti-Cadillac nichts zu bemängeln. Anders sah es der Formel-1-Vermarkter FOM, der unter anderem die Konkurrenzfähigkeit des US-Teams anzweifelte.
Aber ist die Bewerbung damit tatsächlich vom Tisch? Nicht zwingend – denn FIA und FOM entscheiden gemeinsam über neue Teams in der Formel 1. In den kommenden Wochen stehen daher laut «RacingNews365» Gespräche zwischen den beiden Organisationen an. Auch ein Termin zwischen Andretti, General Motors und den F1-Bossen ist geplant.
Kommt es zu keiner Einigung zwischen den Beteiligten, dann droht womöglich sogar ein Rechtsstreit. Andretti könnte den F1-Bossen einen Verstoss gegen das Kartellrecht vorwerfen. Und die FIA könnte FOM sogar geschäftsschädigendes Verhalten oder einen Vertragsbruch unterstellen.
Andretti frühestens 2026 in der Formel 1
Vom Tisch ist allerdings ein Formel-1-Einstieg von Andretti im kommenden Jahr. Einen solchen hatte der US-Rennstall aber ohnehin nur provisorisch angepeilt. Der Fokus lag bei der Bewerbung von vorneherein auf dem Jahr 2026. Allerdings steht das neue Reglement noch nicht fest, weshalb Andretti bislang nach den aktuellen Regeln arbeitete.
Bei General Motors rechnet man weiterhin fest mit einem Einstieg in die Formel 1 – und zwar ab 2026. Das betont Motorsport-Vizepräsident Jim Campbell jüngst erneut. «Wir glauben, dass wir mit Andretti und Cadillac in der Lage sind, ein konkurrenzfähiges Team auf die Beine zu stellen.»
«Wir haben ein gutes Gefühl bei unserer Bewerbung. Die FIA hat sie im Vergleich zu anderen Bewerbern geprüft und uns eine Genehmigung gegeben», so Campbell. «Wir haben in der Geschichte unserer Organisationen Beispiele, wo wir in anderen Motorsportkategorien erfolgreich waren. Das gilt sowohl für Cadillac als auch für Andretti.»