Formel 1: Droht in Abu Dhabi ein hässliches Ende im Titel-Thriller?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag fällt beim Abu-Dhabi-GP die Entscheidung im Titelkampf der Formel 1.
- Lewis Hamilton und Max Verstappen liegen punktgleich an der WM-Spitze.
- Die Ausgangslage ist heikel – denn auch eine Kollision könnte entscheiden.
Es läuft auf einen absoluten Thriller in der Wüste hinaus: Der Titelkampf der Formel 1 hat seinen Siedepunkt erreicht. Vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi liegen Max Verstappen und Lewis Hamilton in der WM gleichauf.
Wer wird Formel-1-Weltmeister?
Mit seinem Sieg im Chaos-GP von Saudi-Arabien schliesst der Dauer-Weltmeister zum WM-Leader auf. Beide halten vor dem Saisonfinale unter den Lichtern von Abu Dhabi bei 369,5 Punkten. Packender war der WM-Kampf schon lange nicht mehr.
Es krachte schon mehrmals in diesem Jahr
Aber die Ausgangslage ist heikel – denn schon mehrfach gerieten Verstappen und Hamilton in dieser Saison aneinander. In Imola rempelte sich Verstappen vorbei, in Silverstone schoss der Brite den Holländer mit Höchstgeschwindigkeit ab.
Der nächste Krach folgte in Monza, wo sich die beiden Titel-Kontrahenten gegenseitig aus dem Rennen nahmen. In Brasilien schliesslich verteidigte sich Verstappen gegen den überlegenen Mercedes von Hamilton am Rande der Illegalität.
Und beim Saudi-Arabien-GP erreichen Hamilton und Verstappen ein neues Niveau: Gleich zweimal wurde der Holländer für seine Manöver gegen den Titelverteidiger bestraft. Und bei Verstappens Versuch, den Briten vorbeizuwinken, krachte es auch noch.
All das führt dazu, dass die Stimmung vor dem Final-Thriller in Abu Dhabi zum Zerreissen gespannt ist. Und bei der Rennleitung wird man sich wohl dafür fürchten, dass die Entscheidung auf unsaubere Weise fallen könnte.
Droht der Formel 1 ein Titel-Skandal?
Drei berühmt-berüchtigte Titelkämpfe aus der Geschichte der Formel 1 drängen sich als Vergleich zur Hamilton-Verstappen-Rivalität auf: Die Suzuka-Kollisionen zwischen Ayrton Senna und Alain Prost 1989 und 1990 sowie der Schumacher-Skandal 1997.
1989 entscheidet eine Kollision – und die spätere Disqualifikation – die WM für Prost und gegen Senna. Der Brasilianer rächt sich ein Jahr später, räumt Prost in Kurve eins ab und macht sich so zum Weltmeister.
Und 1997 erlebt die Formel 1 ihren wohl grössten WM-Skandal: Michael Schumacher versucht, Jacques Villeneuve abzuschiessen, um sich so den Titel zu sichern. Der Deutsche wird aus der WM-Wertung gestrichen, Villeneuve ist Weltmeister.
Heikle Ausgangslage vor dem Final-Krimi
Die Situation vor der WM-Entscheidung in Abu Dhabi lässt ein solches Szenario erneut denkbar erscheinen. Die drei Szenarien sind simpel: Kommt Verstappen vor Hamilton ins Ziel, ist er Weltmeister. Liegt der Brite vorne, holt er seinen achten WM-Titel.
Das dritte Szenario ist jenes, das den Titel-Thriller so brisant macht: Wenn Max Verstappen und Lewis Hamilton ausscheiden, ist die WM zugunsten des Holländers entschieden. Bei Gleichstand entscheiden die besseren Resultate – Verstappen hat mehr Siege geholt.