Formel 1: F1-Academy-Chefin Susie Wolff zeigt die FIA an
Im Dezember sorgte die FIA mit einer kurzlebigen «Untersuchung» gegen Susie und Toto Wolff für einen Eklat in der Formel 1. Jetzt schlägt die Schottin zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- F1-Academy-Chefin Susie Wolff hat Anzeige gegen den Motorsport-Weltverband FIA erstattet.
- Die Ex-Rennfahrerin und ihr Ehemann Toto Wolff waren im Dezember untersucht worden.
- Wegen der unbegründeten Vorwürfe hagelte es online Hass gegen die Schottin.
Die kurzlebige FIA-Ermittlung gegen Toto und Susie Wolff im Dezember 2023 hat ein juristisches Nachspiel. Wie die F1-Academy-Chefin in den sozialen Medien bestätigt, hat sie am 4. März bei den französischen Behörden eine Strafanzeige gegen den Motorsport-Weltverband gestellt.
«Es gibt immer noch keine Transparenz oder Verantwortlichkeit in Bezug auf das Verhalten der FIA in dieser Angelegenheit. Ich halte es mehr denn je für wichtig, unangemessenes Verhalten aufzuzeigen», so Wolff. Sie wolle sicherstellen, dass «die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden».
Die FIA hatte im Dezember, kurz nach dem Saisonende der Formel 1, angekündigt, ein Verfahren zu eröffnen. Anlass waren Berichte spanischer Medien, wonach im Hause Wolff ein Interessenskonflikt herrsche. Denn als Chefin der F1 Academy ist Susie Wolff eine Mitarbeiterin der Formel-1-Verwaltung FOM.
Wolff-Affäre liess Formel 1 kurzzeitig zusammenrücken
Ihr Ehemann Toto Wolff steht als Teamchef des Formel-1-Teams von Mercedes dagegen auf der anderen Seite. Die Medienberichte hatten unterstellt, dass Susie Wolff ihrem Mann vertrauliche Informationen von innerhalb der FOM zukommen habe lassen. Angeblich hätte sich damals ein Konkurrenz-Team bei der FIA beschwert.
Allerdings stellten sich die neun anderen Rennställe der Formel 1 geschlossen hinter das Ehepaar Wolff. Nach nicht einmal 48 Stunden musste die FIA zurückrudern. In einem zweiten Statement hiess es, der Sachverhalt würde nicht einmal eine formelle Untersuchung rechtfertigen. Seither schweigt die FIA zum Vorfall.
FIA leistet sich einen Fauxpas nach dem anderen
Die jüngsten Ereignisse rund um FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem rücken die Wolff-Affäre aber in ein schlechtes Licht. Gegen den FIA-Boss war ebenfalls ermittelt worden. Ihm war vorgeworfen worden, eine Strafe gegen Fernando Alonso beim Saudi-GP im Vorjahr verhindert zu haben. Auch beim Las-Vegas-GP wurde eine Einmischung unterstellt.
Mittlerweile hat die FIA ihren Präsidenten nach einer internen Untersuchung zwar freigesprochen. Rund um die Vorgänge betonte der Motorsport-Weltverband aber, dass es üblich sei, solche Fälle unter Verschluss zu halten. Das liess die öffentliche Kommunikation in der Wolff-Affäre umso zweifelhafter erscheinen.