Formel 1: Frankreich-GP überlegt Gross-Umbau nach Langeweile-Rennen
Das Gastspiel der Formel 1 in Frankreich hatte 2019 erhebliches Einschlaf-Potenzial. Um Langeweile-GPs in Zukunft zu vermeiden, will man nun umbauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Grand Prix von Frankreich 2019 war eines der langweiligeren Rennen des Jahres.
- Deshalb sollen an der Strecke nun Umbauten vorgenommen werden.
- Vor allem der erste Sektor soll ein neues Profil erhalten.
Die Formel-1-Saison 2019 bot einige durchaus unterhaltsame Grands Prix. In Deutschland sorgte der heftige Regen für ein packendes Schauspiel. Der Österreich-GP wird dank des Rad-an-Rad-Duells zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen in Erinnerung bleiben. Das Gegenstück dazu war der Frankreich-GP mit seiner beinahe einschläfernden Langeweile.
Dessen sind sich auch die Streckenbetreiber des Circuit Paul Ricard in Le Castellet bewusst. Und die wollen nun dramatische Massnahmen ergreifen, um das Spektakel für die Formel 1 zu verbessern. Die Strecke soll einem umfassenden Umbau unterzogen werden.
Die Formel 1 hat Probleme mit dem ersten Sektor
Ex-Formel-1-Teamchef Eric Boullier, heute als Berater für den Frankreich-GP tätigt, bestätigt diese Pläne gegenüber «Motorsport.com» und erklärt, wie die Strecke besser an die Bedürfnisse der modernen Formel 1 angepasst werden soll. Demnach habe man drei «Problemzonen» an der Strecke ausfindig gemacht.
Die Schikane auf der langen Mistral-Geraden soll verengt werden, um eine bessere Überholmöglichkeit zu schaffen. Nach der Schikane, bei der Anfahrt auf Signes, soll eine weitere DRS-Zone eingebaut werden. Und der gesamte erste Sektor bis zur Kurve Sainte Baume soll überarbeitet werden. Dessen flüssige, aber wenig aufregende Kurven hatten 2018 und 2019 für viel Kritik gesorgt.
«Ich fragte, was wir tun müssen. Und sie kamen mit einem völlig neuen Layout zu mir», so Boullier über seine Gespräche mit den Formel-1-Verantwortlichen. «Das war nicht mehr Paul Ricard, es war eine völlig neue Strecke. Aber das war Teil des Zwecks meiner Anfrage, herauszufinden, was getan werden kann.»
Vor allem auf den ersten Sektor will man sich bei den Umbauten konzentrieren. Wie genau diese Umbauten aussehen sollen, kann Boullier indes noch nicht sagen. Zunächst müsse man Konzepte einholen und die Kosten beurteilen.