Formel 1 führt ab 2026 synthetischen Treibstoff ein
Ein Durchbruch auf dem Weg zu nachhaltigem Treibstoff? Ab 2026 wird in der Formel 1 mit synthetischem Sprit gefahren. Der soll auch für die Strasse taugen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 2030 will die Formel-1-Weltmeisterschaft klimaneutral sein.
- Der Kalender wird angepasst, um Frachtkosten und Reiseaufwand zu senken.
- Und: Ein neuer synthetischer Kraftstoff wird entwickelt, der strassentauglich sein soll.
Die Formel 1 hat sich ein ambitioniertes, aber nötiges Ziel gesetzt: Ab 2030 soll die Rennserie komplett klimaneutral werden. Das soll alle Bereiche betreffen, von der Entwicklung über die Logistik bis zum Rennbetrieb.
Vor dem Grossbritannien-GP hat die Königsklasse des Motorsports nun die neuesten Entwicklungen enthüllt. Der wohl wichtigste Fortschritt findet beim Treibstoff statt: Ab 2026 wird in der Formel-1-WM mit synthetischem Kraftstoff gefahren.
Öko-Sprit auch für den Strassenverkehr
Der neue Treibstoff befindet sich aktuell in Entwicklung und soll CO₂-neutral werden. In vier Jahren – mit der nächsten Motoren-Generation – wird der Öko-Sprit dann auch in den Rennbetrieb eingeführt.
In November 2019, F1 announced its plan to be Net Zero Carbon by 2030 🍃
— Formula 1 (@F1) June 27, 2022
Today, we're excited to provide an update on progress towards that goal#F1 pic.twitter.com/jGMK7RoRBz
Das Besondere dabei: Nicht nur in der Formel 1, auch im alltäglichen Strassenverkehr soll der neue Kraftstoff zum Einsatz kommen. Er könne «ohne jede Modifikation in einem bestehenden Strassenfahrzeug» verwendet werden, so die Rennserie.
Synthetische Kraftstoffe sind im Motorsport bereits seit Jahren ein wesentliches Thema. Prodrive setzte bei der Rallye Dakar etwa auf ein eigens entwickeltes Stufe-2-Biofuel. Das besteht aus Landwirtschafts-Abfällen und atmosphärischem CO₂.
Neuer Motor in der Formel 1 ab 2026
Details zum neuen Formel-1-Kraftstoff gab es zunächst noch nicht. Die Einführung zur Saison 2026 fällt aber mit der Einführung des nächsten Motoren-Reglements zusammen. Dann fällt etwa die komplexe, teure und unwirksame MGU-H-Hybrideinheit weg.
Die nächste Generation von Formel-1-Triebwerken wird weiterhin auf 1,6-Liter-V6-Motoren basieren. Zudem soll die Energie-Menge aus dem kinetischen Teil der Hybrid-Einheit fast verdreifacht werden: Künftig liefert die MGU-K rund 475 PS.