Formel 1: Katar laut McLaren-Star Norris für Fahrer «zu gefährlich»
Der Katar-GP der Formel 1 brachte die Fahrer an die körperlichen Grenzen – und darüber hinaus. McLaren-Star Lando Norris fordert Änderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Katar-Grand-Prix der Formel 1 wird für die Fahrer zu einem Belastungstest.
- Die enorme Hitze führt bei mehreren Piloten zu Hitzschlag-Symptomen.
- Für McLaren-Star Lando Norris war das Rennen im Rückblick «zu gefährlich».
Die Formel 1 erlebt bei ihrer Rückkehr nach Katar eine Hitzeschlacht, die einige Fahrer an ihre Grenzen bringt. Williams-Pilot Logan Sargeant musste das Rennen mit einem Hitzschlag aufgeben. Auch sein Teamkollege Alex Albon brauchte nach der Zielankunft ärztliche Hilfe. Und Aston-Martin-Pilot Lance Stroll stolperte im Parc Fermé zum nächsten Rettungswagen.
Auch die anderen Piloten hatten zu kämpfen – Fernando Alonso wollte sich beim Boxenstopp kaltes Wasser ins Cockpit kippen lassen. Und Esteban Ocon musste sich vor Erschöpfung sogar in den eigenen Helm übergeben – fuhr aber weiter. Yuki Tsunoda und George Russell fuhren zwischenzeitlich mit offenem Visier, um zumindest etwas Luft zu bekommen.
«Heute haben wir die Grenze gefunden»
Ferrari-Pilot Charles Leclerc erkannte einen weiteren Faktor: Anders als bei anderen Rennen fuhren die Piloten diesmal die volle Renndistanz mit Vollgas. Weil aus Sicherheitsbedenken drei Reifenwechsel vorgeschrieben wurden, spielte Reifenmanagement praktisch keine Rolle. Damit waren auch keine «Erholungsphasen» im Cockpit möglich.
McLaren-Star Lando Norris, der die Hitzeschlacht auf Rang drei beendete, übte danach Kritik am Katar-GP. «Heute haben wir vermutlich die Grenze gefunden», so der Brite nach der Zieldurchfahrt. «Es ist ein bisschen traurig, dass wir sie auf diese Weise finden mussten. Das war eine ziemlich gefährliche Sache», meint Norris.
«Es ist keine schöne Situation, wenn Leute ohnmächtig werden oder im Medical Center landen. Bei diesem Tempo ist das zu gefährlich. Aber wir können nicht einfach sagen, die Fahrer müssen härter trainieren», meint der McLaren-Star. «Wir sitzen in einem Auto, das in einem ohnehin schon anstrengenden Rennen extrem heiss wird.»
Kalender-Planung der Formel 1 ein Fehler?
Ein zusätzlicher Faktor sei auch der Renntermin gewesen: Beim ersten Katar-GP im Jahr 2021 fuhr die Formel 1 Ende November, die Rückkehr 2024 ist für Anfang Dezember geplant. Dann sollten die Temperaturen – ähnlich wie bei der Fussball-WM im Vorjahr – zumindest etwas niedriger sein.
«Das Rennen nächste Saison ist ein bisschen später im Jahr, es sollte ein wenig kühler werden», betont Norris. «Trotzdem ist das etwas, worüber man nachdenken muss.» Den diesjährigen Renntermin hält der Brite für einen Fehler in der Kalender-Planung. «Ich bin sicher, dass wir darüber reden werden, denn es hätte gar nicht erst passieren dürfen.»