Formel 1: Massa plant nächste Schritte im «Crashgate»-Fall

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Brasilien,

Felipe Massa möchte die WM-Entscheidung in der Formel 1 im Jahr 2008 nach 15 Jahren anfechten. Ab sofort wird er sich aber nicht mehr dazu äussern.

Felipe Massa Formel 1
Felipe Massa im Rahmen des Bern-ePrix 2019. Der Brasilianer geht juristisch gegen die Weltmeisterschaft-Entscheidung der Formel 1 2008 vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Felipe Massa will den Crashgate-Skandal neu aufrollen lassen.
  • Die Formel-1-Verantwortlichen wussten schon 2008 von der Manipulation.
  • Massa versammelt ein Anwaltsteam, will nun aber schweigen.

Hat Felipe Massa tatsächlich eine späte Chance auf den Weltmeistertitel in der Formel 1? Der Brasilianer plant mit 15 Jahren Verspätung rechtliche Schritte gegen die Weltmeisterschaft-Entscheidung 2008. Grund dafür ist der Crashgate-Skandal von Singapur.

Sollte Lewis Hamilton der Weltmeisterschaft-Titel 2008 nachträglich aberkannt werden?

Damals hatte Renault mit einem absichtlichen Unfall von Nelson Piquet Junior das Rennen manipuliert. Fernando Alonso gewann, Lewis Hamilton wurde Dritter, Massa blieb ohne Punkte. Ohne Hamiltons Singapur-Resultat wäre der Brasilianer Weltmeister geworden.

Felipe Massa Lewis Hamilton
Felipe Massa und Lewis Hamilton vor dem Brasilien-Grand-Prix der Formel 1 im Jahr 2008. - Keystone

Genau das ist auch Anlass für die jetzt anlaufende juristische Diskussion. Denn in einem Interview gab Bernie Ecclestone kürzlich zu, dass die Verantwortlichen schon 2008 vom Manipulationsskandal wussten. Aber der Eklat wurde verschleiert.

Crashgate beschäftigt die Formel 1 erneut

Hier setzt Massa an: Die Formel 1 hätte das manipulierte Singapur-Rennen noch vor dem Saisonfinale aus der Wertung nehmen müssen. Dann wäre der damalige Ferrari-Pilot mit seinem Sieg beim letzten Rennen in Brasilien Weltmeister gewesen.

Nelson Piquet Formel 1
Crashgate: Nelson Piquet Junior verunfallt beim Singapur-Grand-Prix der Formel 1 im Jahr 2008 absichtlich. - F1.com

Laut «Motorsport.com» hat der Brasilianer dafür nun ein Team von Juristen angeheuert, die den Fall eingehend prüfen sollen. Zugleich will er sich nicht mehr öffentlich zum Fall äussern, um seine Chancen vor Gericht nicht in Gefahr zu bringen.

Allerdings dürften die Erfolgsaussichten ohnehin äusserst gering sein. Die Ergebnisse einer Weltmeisterschaft-Wertung sind mit der Vergabe der Trophäen am Jahresende eigentlich unverrückbar. Proteste sind zudem nur 14 Tage nach dem jeweiligen Rennen zulässig.

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