Formel 1: McLaren-Chance für zwei IndyCar-Stars am Saisonende
Der IndyCar-Gesamtführende und einer der McLaren-Piloten erhalten eine Chance in der Formel 1: Beide sollen einen Trainings-Einsatz bestreiten dürfen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Zwei IndyCar-Piloten dürfen am Saisonende für McLaren ins Formel-1-Cockpit klettern.
- Alex Palou und Pato O'Ward sollen je ein Freies Training bestreiten dürfen.
- McLaren-CEO Zak Brown attestiert beiden Piloten das Potenzial für die Formel 1.
Schafft ein IndyCar-Star in absehbarer Zeit den Sprung in die Formel 1? Im Vorjahr war Colton Herta ein heisser Kandidat für das freiwerdende Cockpit bei AlphaTauri. Doch der Andretti-Pilot erhielt am Ende keine Superlizenz, der Platz ging an Nyck de Vries. Und nach einer bislang enttäuschenden Saison ist die Formel-1-Türe für Herta wohl geschlossen.
Dafür erhalten zwei andere Piloten aus der US-Meisterschaft bald eine Chance in der Königsklasse des Motorsports: Sowohl der IndyCar-Gesamtführende Alex Palou als auch der Gesamt-Sechste Pato O'Ward sollen für McLaren ein Training bestreiten. Das bestätigte McLaren-Boss Zak Brown gegenüber «Speedweek».
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Für beide ist es kein Neuland – sowohl Palou als auch O'Ward kamen schon im Vorjahr zu je einem Freitags-Einsatz. Grund dafür ist die Rookie-Regel: Jedes Team muss in zwei Trainings-Einheiten einen Piloten ohne Grand-Prix-Erfahrung einsetzen. Die beiden IndyCar-Stars absolvierten zudem Testtage mit älteren McLaren-Rennern.
Keine unmittelbare Zukunft in der Formel 1
Wann genau Palou und O'Ward zum Einsatz kommen, ist noch nicht entschieden. In jedem Fall will Brown aber das IndyCar-Saisonfinale in Laguna Seca am 10. September abwarten, vor allem, damit sich Palou auf den Titelkampf konzentrieren kann. Aktuell führt der Spanier mit 84 Punkten Vorsprung auf Josef Newgarden.
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Ein dauerhafter Sprung in die Formel 1 ist sowohl für Palou als auch O'Ward allerdings unwahrscheinlich. Mit Lando Norris und Oscar Piastri hat McLaren ein junges und höchst talentiertes Fahrer-Duo. Mittelfristig sind also beide Cockpits in der Motorsport-Königsklasse belegt.
Brown attestiert den beiden IndyCar-Stars aber durchaus die Qualität für eines der Cockpits. «Ich sehe keinen Grund, der dagegen spräche – ich bin absolut überzeugt, dass beide Formel-1-Potenzial haben. Wir haben derzeit nur kein Renncockpit verfügbar», so der McLaren-Boss.
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Trotzdem dürfte Palou im kommenden Jahr von Chip Ganassi Racing zu McLaren wechseln – aber innerhalb der IndyCar-Serie. Schon im Vorjahr wollte sich der Spanier den Wechsel zu McLaren erstreiken, Ganassi beharrte aber auf dem Vertrag. 2024 soll es mit dem Team-Wechsel nun doch noch klappen.