Formel 1: Porsche-Engagement ist endgültig vom Tisch
Der gescheiterte Versuch, bei Red Bull einzusteigen, markiert das Ende der Porsche-Bemühungen um einen Platz in der Formel 1.
Das Wichtigste in Kürze
- Porsche hat das Kapitel Formel 1 abgeschlossen und blickt nach vorne.
- Man konzentriere sich auf die Werkseinsätze in der Formel E und der Langstrecken-WM.
- Vor zwei Jahren war eine Übernahme des Red-Bull-Teams knapp gescheitert.
Die Formel 1 und Porsche – in absehbarer Zukunft wird diese Motorsport-Traumehe nicht zur Wirklichkeit werden: Der deutsche Sportwagen-Hersteller hat mit einem Einstieg als Motoren-Lieferant abgeschlossen. Das hat Porsche-Chef Thomas Laudenbach fast zwei Jahre nach dem geplatzten Red-Bull-Deal offiziell bestätigt.
Im September 2022 war eine versuchte 50-Prozent-Übernahme des Energydrink-Rennstalls kurz vor der Unterschrift noch geplatzt. Der Grund soll damals gewesen sein, dass Porsche die Entscheidungshoheit über den Rennstall haben wollte. Red Bull war aber nicht bereit, sein erfolgreiches F1-Projekt abzutreten.
Nach dem gescheiterten Deal betonte der deutsche Hersteller noch, dass die Formel 1 «ein attraktives Umfeld» bleibe. Gerüchte über Verhandlungen mit Williams und auch Sauber erwiesen sich letztlich aber als haltlos. Und seither war es still geworden um die Grand-Prix-Ambitionen der Traditionsmarke.
Formel 1 ist «kein Thema mehr für uns»
Motorsport-Chef Laudenbach bestätigt nun, dass das Thema für Porsche endgültig abgeschlossen ist. «Es ist kein Thema mehr für uns, es ist vom Tisch», wird Laudenbach bei «Autosport» zitiert. «Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Formel 1 kein Projekt für uns, und wir verwenden keine Energie darauf.»
Man konzentriere sich auf die Dinge, die man aktuell tue. Damit sei man «gut ausgelastet und extrem glücklich», so Laudenbach. Werksseitig ist Porsche derzeit in der Formel E und in der Langstrecken-Weltmeisterschaft aktiv. Mit Werksunterstützung kommen auch die Einsätze in der DTM sowie der nordamerikanischen IMSA-Serie daher.
VW-Konzern dank Audi trotzdem mit dabei
«Wir sind im Kundensport aktiv – bis hinauf zum professionellen GT-Motorsport. Darüber hinaus fahren wir in den beiden wichtigsten Langstrecken-Serien mit unserem Partner Penske. Und der dritte Teil ist das Formel-E-Engagement, weil die Elektrifizierung unserer Marke wichtig ist. Damit sind wir wirklich gut bedient», so Laudenbach.
Der Volkswagen-Konzern ist in der Formel 1 aber künftig auch ohne einen Porsche-Einstieg vertreten. Porsches Konzern-Schwester Audi liefert ab 2026 die Motoren für sein eigenes Werksteam Sauber. Erst kürzlich hatten die vier Ringe die volle Kontrolle über den Schweizer Rennstall übernommen.