Kart-Weltmeisterschaft: Irrer Prügel-Pilot will «nie wieder fahren»
Erst wirft Luca Corberi Trümmerteile auf seinen Konkurrenten, dann prügelt er auf ihn ein. Nun entschuldigt er sich – und will nie wieder Rennen fahren.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Kart-WM in Lonato (I) rastet Luca Corberi vollkommen aus.
- Nach einer Kollision wirft er Trümmerteile auf seinen Konkurrenten.
- Danach prügelt er im Fahrerlager noch einmal auf seinen Gegner ein.
Kart-Pilot Luca Corberi hat seine Rennfahrer-Karriere am Wochenende auf eindrucksvolle, wenngleich unfassbare Weise selbst beendet. Bei der Kart-WM auf der Rennstrecke seines Vaters in Lonato am Sonntag rastet der 23-Jährige völlig aus.
Nach einer Kollision, die Corberi aus dem Rennen wirft, brennen beim Italiener die Sicherungen durch. Er nimmt die abgerissene Frontschürze seines Renners, wartet am Streckenrand – und wirft sie auf seinen Kontrahenten.
Zweite Attacke im Fahrerlager
Allerdings zeitigt das nicht den gewünschten Erfolg – Corberi verfehlt Paolo Ippolito, trifft einen anderen Fahrer. Also lauert der 23-Jährige seinem Gegner danach im Fahrerlager auf. Als dieser neben seinem Kart steht, attackiert Corberi ihn, prügelt auf ihn ein.
Es kommt zu einem Handgemenge, auch Corberi Senior schaltet sich ein. Die Prügelei wird von der FIA untersucht, internationale Motorsport-Stars üben heftige Kritik an Corberi.
«Er hat jede Chance auf eine Rennfahrer-Karriere zerstört», twittert Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button. «Sein Vater rammt einen Typen in die Mauer. Lebenslange Sperre für beide Idioten, bitte.»
«Ich bitte nicht um Vergebung»
Mittlerweile hat sich Corberi selbst auf Facebook zu dem Vorfall geäussert. «Ich möchte mich bei der Motorsport-Gemeinschaft für das entschuldigen, was ich getan habe. Es gibt keine Entschuldigungen für so ein schändliches Handeln.»
«Ich habe die Rennleiter gebeten, mir meine Lizenz abzunehmen. Ich war mir meiner irreparablen Fehler vollständig bewusst», gesteht Corberi in dem mittlerweile gelöschten Statement.
Luca Corberi has apologised on social media. He added: 'I’ve decided to don’t take part to any other motorsport competition for the rest of my life.' pic.twitter.com/Oymrkslx0Q
— Feeder Series (@feeder_series) October 5, 2020
«Deshalb habe ich beschlossen, dass ich in meinem Leben nie wieder an einem Motorsport-Wettbewerb teilnehmen werde. Das ist keine Selbstjustiz, es ist nur das Richtige. Ich bitte nicht um Vergebung – das verdiene ich nicht.»
Wahrscheinlich wäre er aber auch ohne den «freiwilligen» Rücktritt nicht mehr auf die Rennstrecke zurückgekehrt. FIA-Kart-Präsident Felipe Massa kündigte bereits an, dass der Vorfall «Konsequenzen» haben werde. Eine lebenslängliche Sperre steht im Raum.