Mercedes – Teamchef Toto Wolff: «Wir haben es richtig vermasselt»
Nach acht Jahren Dominanz ist Mercedes vom WM-Titel in der Formel 1 plötzlich weit entfernt. Teamchef Toto Wolff gesteht: Sein Team hat das neue Auto verbockt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes erlebt beim Imola-GP der Formel 1 die nächste Enttäuschung.
- Rekordweltmeister Lewis Hamilton verpasst als 13. die Punkteränge.
- Teamchef Toto Wolff glaubt aber nach wie vor an die Trendwende.
Vier Rennen sind in der neuen Ground-Effect-Ära der Formel 1 mittlerweile gefahren. Sicher ist: Ferrari hat die radikale Regel-Umstellung genutzt, um sich an die Spitze zu katapultieren. Red Bull ist auf Augenhöhe, dahinter folgt ein dicht gestaffeltes Mittelfeld.
Und genau in diesem findet sich auch Mercedes wieder: Nach acht Jahren drückender Überlegenheit sind die Silberpfeile in der neuen Formel 1 nur noch Mittelmass. George Russell und Lewis Hamilton liegen in der WM nur auf den Plätzen vier und sieben.
Mercedes zu schwer und zu instabil
Den Silberpfeilen ist die Umstellung auf das neue Regelwerk gründlich misslungen. Der W13 ist schwerer als die Konkurrenz, zugleich aerodynamisch anfälliger. Kaum ein Team hat mit so starkem Porpoising – also Hüpfen auf den Geraden – zu kämpfen.
Teamchef Toto Wolff gesteht ein, dass man sich bei Mercedes in der Entwicklung vertan hat. «Spontan hätte ich ja gesagt, dass man es nicht verlernt», meint der Österreicher gegenüber «Motorsport.com». «Aber auf der Strecke sieht es anders aus.»
«Es ist eine Lektion in Bescheidenheit, die wir gerade lernen und sagen müssen: ‹Shit, wir haben es wirklich vermasselt›. Das müssen wir jetzt einfach akzeptieren», gesteht der Mercedes-Teamchef ein.
«Niemand ist unfehlbar»
«Wo haben wir es falsch erwischt? In meiner Zeit haben wir acht von acht Weltmeistertiteln geholt – und jetzt sind wir völlig daneben. Es ist ja nicht so, als würden uns nur drei Zehntel fehlen», ärgert sich Wolff.
Er sieht aber auch positive Aspekte: «Für die persönliche Entwicklung und die Werte in unserem Team ist das wichtig. Es gibt niemanden, der unfehlbar ist – das spüren wir jetzt. Aber unser Team ist in der Lage, das Ruder noch herumzureissen.»