Red Bull – Helmut Marko: «Perez braucht einen Teamwechsel»
Wie lange hat Red Bull noch Geduld mit Sergio Perez? Motorsportberater Helmut Marko stellt klar: Der Mexikaner brauche – zum eigenen Wohl – ein neues Umfeld.
Das Wichtigste in Kürze
- Sergio Perez erlebt in Katar einmal mehr ein enttäuschendes Formel-1-Wochenende.
- Der Mexikaner nimmt nur einen Zähler mit – WM-Rang zwei wackelt zunehmend.
- Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gibt zu: Perez zerbricht an Max Verstappen.
Für Red Bull war das Katar-Wochenende – wie schon oft in dieser Saison – ein zweischneidiges Schwert: Max Verstappen fuhr zuerst im Sprintrennen am Samstag als Zweiter seinen dritten WM-Titel in Folge ein. Am Sonntag liess er im Hauptrennen noch einen souveränen Sieg folgen – Nummer 14 in dieser Saison.
Ganz anders dagegen Teamkollege Sergio Perez. Der Mexikaner verpasste zum achten Mal in dieser Saison die Top Ten im Qualifying. Mit einer unverschuldeten Kollision im Sprint machte er Verstappen durch einen Ausfall vorzeitig zum Weltmeister. Und am Sonntag reichte es gerade einmal zu Rang zehn und einem WM-Punkt.
Der Druck auf den Mexikaner nimmt zu – auch, weil sein zweiter WM-Rang in Gefahr ist. Lewis Hamilton ist nur noch 30 Punkte hinter Perez. Glück für Red Bull, dass der Rekordweltmeister in Katar ebenfalls patzte. Nach einer Startkollision mit Teamkollege George Russell ging der Mercedes-Superstar im Sonntags-Rennen leer aus.
«Perez muss von Red Bull weggehen»
Dass der 2024 auslaufende Vertrag von Sergio Perez erneut verlängert wird, ist längst kein Thema mehr. Der frühere Formel-1-Pilot und Ex-Teamchef Gerhard Berger stellt bei ServusTV sogar klar: «Perez muss von Red Bull weggehen. Du brauchst einen Teamkollegen, den du schlagen kannst – das wird Perez neben Max Verstappen nicht gelingen.»
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko stimmt seinem österreichischen Landsmann gegenüber «oe24» zu. «Was Gerhard gesagt hat, war sehr erfrischend. Er hat es ja auch auf den Punkt gebracht, warum er selbst nicht so viel gewonnen hat. Er ist mit Senna im Team gefahren und hat lernen müssen, dass es einen gibt, der schneller und besser ist.»
Vorzeitiger Perez-Rauswurf vorerst kein Thema
Perez gehe es neben Verstappen ähnlich wie Berger neben dem legendären Brasilianer. «Das ist einfach das Schicksal mit Verstappen, das er jetzt erleidet», so Marko. Das sei auch schon anderen Teamkollegen so ergangen – etwa Pierre Gasly. Der Franzose hielt neben Verstappen im Jahr 2020 nur eine halbe Saison durch.
«So gesehen ist die Berger-Aussage die richtige», meint Marko und stellt klar: «Perez braucht einen Klima- und Teamwechsel.» Ein vorzeitiger Rauswurf des Mexikaners sei aber nach wie vor kein Thema. «Jetzt schauen wir mal, wie die nächsten beiden Rennen laufen. Aber dem Team und auch ihm ist bewusst, dass er in einer Krise steckt.»