Sauber vor Verkauf? Audi plant Teil-Übernahme durch Katar
Das Wichtigste in Kürze
- Sauber gehört seit März 2024 zu 100 Prozent dem Audi-Konzern.
- Nun plant der deutsche Auto-Gigant aber offenbar einen Verkauf des Teams.
- Der Schweizer Rennstall könnte bald mehrheitlich dem Emirat Katar gehören.
Unter einem guten Stern steht der Formel-1-Einstieg von Audi bisher wirklich nicht. Der deutsche Automobil-Gigant startet ab 2026 mit einem eigenen Motor in der Königsklasse. Das Chassis für das Grand-Prix-Projekt entsteht in der Schweiz bei Sauber in Hinwil. Den Schweizer Traditionsrennstall hat Audi mittlerweile vollständig übernommen.
Wird das Formel-1-Projekt von Audi und Sauber ein Projekt?
So weit, so einfach – aber das F1-Projekt des VW-Konzerns stolpert über eine Hürde nach der anderen. Im Vorjahr herrschte nach dem Führungswechsel an der Spitze von Audi lange Unklarheit über die Zukunft des F1-Einstiegs. Und die treibenden Kräfte – Markus Duesmann und Oliver Hoffmann – sind nicht mehr im Unternehmen.
Zuletzt machte Volkswagen vor allem durch seine finanziellen Schwierigkeiten von sich reden. Der deutsche Konzern muss voraussichtlich Tausende Stellen streichen. Schlechtes Timing für ein wohl mehrere Milliarden schweres Motorsport-Projekt. Die aktuelle Form-Schwäche bei Sauber erhöht den Optimismus nicht.
Plant Audi einen Verkauf von Sauber?
Und deutschen Medienberichten zufolge ist man bei Audi bereits um Schadensbegrenzung bemüht. Denn der Konzern soll einen Verkauf von Anteilen an Sauber an das Emirat Katar prüfen. Katar hält nicht nur 17 Prozent der Anteile an der Volkswagen-Gruppe. Das Emirat ist via die Fluggesellschaft Qatar Airways auch ein wesentlicher Sponsor der Formel 1.
Wie «Motorsport-Total» berichtet, könnte der Deal bereits in der kommenden Woche finalisiert werden. Eine Bekanntgabe wäre demnach bereits zum Katar-GP am 1. Dezember eine Möglichkeit – und offenbar ist geplant, einen nennenswerten Anteil von Sauber an das Emirat zu verkaufen.
Katar-Einstieg für bis zu eine Milliarde
Ein Szenario, über das spekuliert wird, ist ein Mehrheits-Einstieg des Wüsten-Staats: Demnach würde Katar mehr als 50 Prozent der Anteile am Schweizer Rennstall sowie den Motoren-Standort Neuburg (D) übernehmen. Im Gegenzug dürfte Audi wohl rund eine Milliarde Franken kassieren.
Für Audi und den VW-Konzern wäre das womöglich bereits eine Hintertür für einen der wirtschaftlichen Krise geschuldeten Rückzug. Und man hätte mit dem Sauber-Projekt potenziell sogar noch Profit gemacht. Erst im März hatte man das Schweizer Team für rund 650 Millionen vom Ex-Eigentümer Finn Rausing gekauft.