Trifft Red Bull die falsche Wahl für den Perez-Nachfolger?
Wie erwartet hat sich Red Bull am Mittwoch offiziell von Sergio Perez getrennt. Der Nachfolger steht bereits fest – aber man verfällt damit in alte Muster.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull trennt sich nach einer desaströsen Saison trotz Vertrags von Sergio Perez.
- Der Mexikaner wurde nur WM-Achter und holte keinen einzigen GP-Sieg.
- Sein Nachfolger wird Liam Lawson – ist das die falsche Wahl?
Fast war in den sozialen Medien am Mittwochabend so etwas wie Erleichterung zu spüren. Etwas chaotisch gab Red Bull die Trennung von Sergio Perez bekannt: Erst veröffentlichte der britische «The Independent» die Meldung, löschte sie wieder.
Dann postete Perez auf Twitter – und löschte den Tweet ebenfalls direkt wieder. Kurz nach 18 Uhr Schweizer Zeit war die Bestätigung dann doch offiziell da: Trotz eines bis Ende 2026 gültigen Vertrags wird Perez im kommenden Jahr nicht für Red Bull fahren.
Die Fans atmen auf, dass die Farce um eine unausweichliche, längst feststehende Trennung endlich beendet ist. Es gab für das Team von Vierfach-Weltmeister Max Verstappen keinen Weg, weiter an Perez festzuhalten.
Der Mexikaner wurde WM-Achter, mit etwas mehr als einem Drittel der Punkte von Verstappen. Das Quali- und das Renn-Duell verlor Perez mit 1:23, das Podest-Duell mit 4:14, das Sieg-Duell mit 0:9. Eine Debakel-Saison historischen Ausmasses.
Nachfolge bei Red Bull wohl schon geregelt
Die Entlassung des 34-Jährigen ist keine Überraschung, sondern war seit Monaten erwartet worden. Das Gleiche gilt auch für die Nachfolge-Regelung innerhalb des Red-Bull-Kosmos: Der Neuseeländer Liam Lawson wird das Cockpit des Mexikaners übernehmen.
Unmittelbar nach einer wichtigen und richtigen Entscheidung trifft Red Bull damit direkt eine falsche. Aus statistischer Sicht, aber auch aus «taktischer» Sicht, spricht nichts für den 22-Jährigen. In seinen elf GP-Einsätzen bisher punktete der Neuseeländer dreimal.
Das soll nicht heissen, dass Lawson keine Zukunftshoffnung ist. Aber der 22-Jährige hat in den letzten zwei Saisons jeweils nur ein Viertel der Einsätze absolviert. Und dabei gegen seinen erfahrenen Teamkollegen Yuki Tsunoda nur bedingt überzeugt.
Cleverer wäre gewesen, den Japaner als Perez-Ersatz zu befördern. Bewährt sich Tsunoda nicht, kann man die Rochade mit Lawson immer noch nachholen. So aber läuft man Gefahr, ein weiteres Jungtalent vorzeitig zu verheizen. Pierre Gasly lässt grüssen.