Verstösst die Formel 1 mit dem Andretti-Nein gegen Kartellrecht?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

USA,

Das nächste Kapitel in der Andretti-Saga könnte für die Formel 1 ungemütlich werden: Die US-Justiz ermittelt wegen eines möglichen Kartellrecht-Verstosses.

Formel 1 Andretti Cadillac
Hat die Formel 1 mit ihrer Absage an Andretti-Cadillac gegen Kartellrecht verstossen? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Justiz nimmt sich die Formel-1-Absage an Andretti-Cadillac vor.
  • Es läuft eine Untersuchung des Justizministeriums gegen Liberty Media.
  • Die Rennserie könnte mit ihrem Nein an Andretti gegen Kartellrecht verstossen haben.

Anfang des Jahres erteilte die Formel 1 den Einstiegs-Plänen des US-Rennstalls Andretti eine Absage. Eine Überraschung, schliesslich hatte die FIA dem US-Team bereits grünes Licht erteilt – und das aus verständlichen Gründen. Nicht nur ist Andretti selbst ein grosser Name im weltweiten Motorsport, das Projekt hat auch General Motors als Unterstützer.

Sehen wir Andretti-Cadillac doch noch in der Formel 1?

Trotzdem hielten die Formel-1-Verantwortlichen unter Liberty Media einen Andretti-Einstieg für nicht konkurrenzfähig. Das lässt der US-Rennstall nicht auf sich sitzen: Hinter den Kulissen wird weiter intensiv an einem Einstieg zur Saison 2026 gearbeitet. In der neuen Fabrik in Silverstone ist sogar schon ein eigenes Auto im Windkanal.

Andretti Formel 1 Windkanal
Andretti hat bereits ein Modell seines Autos im Windkanal – und hofft weiter auf einen Startplatz in der Formel 1. - Andretti Autosport

Und womöglich öffnet nun die US-Justiz dem Andretti-Cadillac-Projekt doch noch die Türe zur Formel 1. Wie Liberty Media in einem Investoren-Gespräch bestätigt, ermittelt die US-Wettbewerbsbehörde wegen eines möglichen Verstosses gegen das Kartellrecht. Die Absage an Andretti sei potenziell nicht rechtens.

US-Justiz ermittelt gegen die Formel 1

Liberty-CEO Greg Maffei gab am Donnerstag gegenüber Wall-Street-Analysten zu, dass das Justizministerium den Fall prüft. «Wir haben vor, vollumfänglich mit dieser Ermittlung zu kooperieren», stellt Maffei klar. «Unsere Entscheidung war unserer Ansicht nach durch die anwendbaren US-Kartellgesetze gedeckt.»

Formel 1 Greg Maffei
Greg Maffei (r.) ist CEO von Liberty Media, dem Eigentümer der Formel 1. - Red Bull Content Pool

Die Gründe für die Ablehnung habe man Andretti und Cadillac ausführlich dargelegt. Zudem sei die Formel 1 grundsätzlich für neue Teams offen, sofern diese eine Wertsteigerung für die Serie darstellen. Inwiefern der US-Automobil-Riese General Motors keine solche Steigerung bedeutet hätte, liess Maffei einmal mehr offen.

«Wir sind sicherlich nicht der Meinung, dass jede Expansion falsch ist», so der Liberty-Boss. «Es gibt eine klare Vorgehensweise dafür, die eine Zustimmung von FIA und Formel 1 erfordert. Beide Seiten müssen der Ansicht sein, dass ihre Kriterien erfüllt sind.» Das war bei Andretti nur auf FIA-Seite der Fall.

Kommentare

User #4725 (nicht angemeldet)

Die F1 ist tot.

User #788 (nicht angemeldet)

Gut so, persönliche Fehden haben in der f1 nichts verloren, wenn ein Team technisch und wirtschaftlich in der Lage ist mitzumachen gibt es keinen Grund es abzulehnen, Andretti-Cadillac ist mehr als fähig hier mitzumachen.

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