Formel 1: Führt Eigentümer persönliche Fehde gegen Andretti?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Monaco,

Die Bemühungen von Andretti um einen Startplatz in der Formel 1 werden offenbar immer mehr zu einer persönlichen Fehde gegen F1-Eigentümer Greg Maffei.

Michael Andretti Formel 1
Michael Andretti hat den Traum von der Formel 1 noch nicht aufgegeben. - Andretti Global

Das Wichtigste in Kürze

  • Hinter der Formel-1-Absage an Andretti scheint eine persönliche Fehde zu stehen.
  • Liberty-Media-Boss Greg Maffei soll Mario Andretti beim Miami-GP gedroht haben.
  • Er werde alles tun, um den Andretti-Einstieg zu verhindern, soll Maffei gesagt haben.

Die Vorbereitungen von Andretti auf einen möglichen Einstieg in die Formel 1 laufen ungebremst weiter. Erst diese Woche gelang dem US-Rennstall ein neuer, massiver Coup: Der langjährige Technik-Direktor der Motorsport-Königsklasse, Pat Symonds, schliesst sich Andretti als Engineering-Berater an.

Sehen wir Andretti-Cadillac doch noch in der Formel 1?

Für das Team des Ex-Grand-Prix-Piloten Michael Andretti ist Symonds nicht nur im Technik-Team eine markante Verstärkung. Die Verpflichtung des Briten sendet auch ein klares Signal an die Formel-1-Verantwortlichen, die Andretti nachhaltig ablehnen. Die Botschaft ist klar: Ausgerechnet F1-Insider Symonds sieht Andretti als ernsthaftes Projekt.

Symonds Andretti Formel 1
Der langjährige F1-Ingenieur Pat Symonds hilft Andretti bei den Vorbereitungen auf einen Einstieg in die Formel 1. - FIA

Allerdings wird zunehmend klar, dass es bei den Einstiegsbemühungen des US-Teams längst nicht mehr um Fakten geht. Das stellt Mario Andretti, Ex-Formel-1-Weltmeister und Vater von Team-Besitzer Michael Andretti, nun klar. Gegenüber NBC berichtet Andretti senior, dass die F1-Bosse längst eine persönliche Fehde daraus machen.

Eigentümer der Formel 1 persönlich gegen Andretti?

Beim Miami-GP habe Andretti ein Gespräch mit dem Formel-1-CEO Stefano Domenicali geführt. Greg Maffei, der CEO des Formel-1-Eigentümerkonzerns Liberty Media, habe sich darin eingemischt. «Er unterbrach das Gespräch und sagte zu mir: ‹Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit Andretti nie in die Formel 1 kommt.›»

Formel 1 Greg Maffei
Greg Maffei (r.) ist CEO von Liberty Media, dem Eigentümer der Formel 1. - Red Bull Content Pool

Daraufhin sei Maffei weitergegangen und habe einen tief betroffenen Mario Andretti zurückgelassen. «Das konnte ich einfach nicht glauben – es hat mich wirklich umgehauen», so der Ex-Grand-Prix-Star weiter. «Wir haben über das Geschäftliche gesprochen, aber ich wusste nicht, dass es so persönlich ist.»

Andretti kämpft weiter um einen Startplatz

Aufgeben will man bei Andretti aber trotz alledem nicht – ganz im Gegenteil. Erst im April eröffnete das Team feierlich seinen Standort in Silverstone, wo rund 80 Mitarbeiter tätig werden. Dort läuft die Arbeit an einem Auto für die Saison 2026 weiter auf Hochtouren. Zugleich beteiligt sich auch Motoren-Partner General Motors an der Entwicklung.

Formel 1 Andretti Silverstone
Andretti arbeitet in Silverstone weiter an seinem Einstieg in die Formel 1. - Andretti Global

Mittlerweile hat sich auch die US-Politik in die Vorgänge rund um die abgewiesene Andretti-Bewerbung eingemischt. Der Justiz-Ausschuss des Repräsentantenhauses bemüht sich um eine Untersuchung wegen Verstössen gegen das Kartellrecht. Die Formel 1 habe ihre Monopol-Stellung ausgenutzt und Andretti willkürlich abgelehnt, so der Vorwurf.

Kommentare

User #1777 (nicht angemeldet)

Andretti trägt einen Boxenbart. Dann kann er schneller einparken.

User #6407 (nicht angemeldet)

Das Kartell-Recht ist nicht eine Leichtigkeit wie eine Parkbusse, sondern einer der Pfeiler einer freien Marktwirtschaft in den USA. Wer da Klagen an der Hacke hat und das könnte der F1 Leitung passieren, ist in einer Beweispflicht des Gegenteils. Das dürfte sehr schwierig werden für Liberty Media.

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