Formel 1: FIA-Boss rät Andretti nun doch zu Kauf von fremdem Team
Die FIA stand eigentlich hinter den Plänen von Andretti zu einem Einstieg in die Formel 1. Doch FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem schlägt nun andere Töne an.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Formel-1-Pilot Michael Andretti bemüht sich weiter um einen Platz für sein F1-Team.
- FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem war bisher ein grosser Befürworter des Projekts.
- Nun rät aber auch Ben Sulayem dem US-Teamchef zu einer neuen Strategie.
Müssen die Fans der Formel 1 ihre lange gehegten Hoffnungen auf ein zusätzliches Team endgültig begraben? Die Chancen, dass der US-Rennstall Andretti mitsamt Motoren-Partner Cadillac einen Startplatz erhält, scheinen zu schwinden. Nun schlägt auch einer der grössten Befürworter einen Kurswechsel vor.
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hat Ex-F1-Pilot Michael Andretti eine neue Strategie nahegelegt. Der Chef des Automobil-Weltverbands glaubt nicht mehr daran, dass Andretti als 11. Team in die Motorsport-Königsklasse einsteigen darf – der US-Rennstall solle stattdessen ein anderes Team kaufen.
«Ich habe keinen Zweifel, dass die FOM und Liberty gerne neue Teams hätten. Unter der Voraussetzung, dass es Werksteams von Autoherstellern sind», so Ben Sulayem gegenüber «Reuters» beim Monaco-GP. «Ich würde Andretti deshalb raten, ein anderes Team zu kaufen, statt als elftes Team einzusteigen.»
Formel 1 braucht «nicht einfach irgendwelche» Teams
Ben Sulayem hat auch eine Erklärung für seinen überraschenden Kurswechsel. «Ich glaube, dass einige Teams eine Auffrischung nötig haben. Was ist besser – elf Teams nur für die Zahl, oder zehn Teams, die konkurrenzfähig sind? Ich glaube, dass wir mehr Rennställe brauchen, aber nicht einfach irgendwelche.»
Das solle aber nicht heissen, dass die Andretti-Pläne keinen Mehrwert bringen würden, so Ben Sulayem. «Ohne Namen zu nennen – es gibt einige Teams, die sich schwertun. Sie tun sich mit der Performance schwer, oder sogar mit dem Management», meint der FIA-Präsident beim Monaco-GP.
Für den US-amerikanischen Markt der Formel 1 wäre Andretti ein enormer Gewinn, glaubt Ben Sulayem. «Wir haben drei Rennen in den USA und eine riesige Fan-Gemeinde, aber kein richtiges US-Team. Es ist toll, dass Ford bei Red Bull einsteigt. Aber man stelle sich vor, wir hätten auch General Motors und mehr amerikanische Fahrer.»