Warum Lewis Hamilton in Abu Dhabi nicht im Ferrari sitzen wollte
Beim Nachsaison-Test der Formel 1 in Abu Dhabi fuhren fast alle Piloten für ihre neuen Teams. Einzig Lewis Hamilton sass nicht im Ferrari – was ihn nicht stört.
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton wird erst im neuen Jahr seine ersten Ferrari-Kilometer absolvieren.
- Der Brite ersuchte bei Mercedes gar nicht um eine Freigabe für den Abu-Dhabi-Test.
- Erhalten hätte er aber wohl ohnehin keine.
Ein letztes Mal in diesem Jahr röhren in der Formel 1 die Motoren – beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi. Beim letzten Event des Jahres auf dem Yas Marina Circuit fehlt aber ein grosser Name: Lewis Hamilton nimmt im Vorfeld seines Wechsels von Mercedes zu Ferrari nicht an den Testfahrten teil.
Eine Freigabe für seine ersten Kilometer mit der Scuderia hätte der Brite wahrscheinlich ohnehin nicht erhalten. Schliesslich planen die Silberpfeile für ihren Rekord-Weltmeister bis Jahresende noch einige Sponsoren-Termine. Und in der Fabrik in Brackley wird der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten ebenfalls noch offiziell verabschiedet.
Aber Lewis Hamilton hatte um eine Starterlaubnis für Abu Dhabi gar nicht erst angesucht. Und das, obwohl man ihn bei der Scuderia am Dienstag mit offenen Armen empfangen hätte. «Ich weiss, dass Fred Vasseur das so wollte», so der 39-Jährige. Und Hamilton gibt auch offen zu, dass er «hin- und hergerissen» gewesen sei.
Lewis Hamilton will Ferrari-Premiere wie Schumi
Aber den ersten Moment in Rot wollte der 39-Jährige ganz besonders geniessen. «Das rote Auto zum ersten Mal in Abu Dhabi zu fahren, reizt mich nicht. In der perfekten Welt würde man es fahren und nicht gesehen werden. Und nächstes Jahr das erste Roll-out machen», schildert Hamilton seine Pläne.
Diesen Wunsch wird man dem Briten wohl erfüllen – mit einem typischen Ferrari-Auftakt: Wie einst Michael Schumacher oder in jüngerer Vergangenheit Sebastian Vettel wird Hamilton in Fiorano seine Scuderia-Premiere geben. Aller Voraussicht nach sitzt der Brite Anfang Januar auf der hauseigenen Teststrecke erstmals in einer Roten Göttin.
«Es macht den Beginn des Jahres schwieriger»
Deshalb nimmt Lewis Hamilton seinem Noch-Team Mercedes das Pochen auf den bis zum 31. Dezember gültigen Vertrag nicht übel – sondern sieht die Sache pragmatisch. «Das Team hatte all diese Pläne, dass ich Sponsoren besuchen und mich von ihnen verabschieden muss. Es stört mich nicht, weil ich den Test nicht machen wollte», so der Brite.
Das habe er seinem künftigen Teamchef Vasseur auch mitgeteilt. «Ich verpasse auf jeden Fall etwas», ist sich der siebenfache Weltmeister bewusst. «Es verzögert auf jeden Fall den Prozess und macht den Beginn des Jahres schwieriger. Aber wir werden unser Bestes tun, um uns davon zu erholen.»