Basel: Ja zur «Roger-Federer-Halle» – aber ein Drittel schweigt!
Der Grosse Rat in Basel bewilligt den Bebauungsplan für die «Roger-Federer-Halle» – allerdings mit aussergewöhnlich vielen Enthaltungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Basler Grosse Rat gibt grünes Licht für die «Roger-Federer-Halle».
- Dem Bebauungsplan wurde mit 49 zu 5 Stimmen zugestimmt.
- Es kam allerdings zu stattlichen 31 Enthaltungen.
Der Basler Grosse Rat hat am Mittwoch den Bebauungsplan für die Errichtung einer neuen Tennishalle des Sportclubs Old Boys auf der Schützenmatte bewilligt.
Bis zum Ja zur im Volksmund bekannten «Roger-Federer-Halle» brauchte es allerdings so einiges. Der Grosse Rat debattierte. Es wurde so emotional wie selten, wie die «bz Basel» berichtet.
Schliesslich stimmte der Rat mit 49 zu 5 Stimmen dem Bebauungsplan zu. Es kam allerdings zu stattlichen 31 Enthaltungen. Was fast einem Drittel des Kantonsparlaments entspricht!
Halle mit vier Indoor-Plätzen
Die neue «Roger-Federer-Halle» auf dem Areal der Schützenmatte soll vier Indoor-Plätze enthalten und die Installation von Ballonhallen im Winter überflüssig machen.
Für die Tennishalle hatte der Club einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, den das Büro Stich + Oswald Architekten aus Basel für sich entschied.
Vorgesehen ist der Bau einer sieben Meter hohen Holzhalle.
Finanziert wird der Bau hauptsächlich durch den Verein, bei dem einst Roger Federer die ersten Bälle übers Netz geschlagen hat.
Die Einwohnergemeinde der Stadt Basel stellt das Grundstück im Baurecht zur Verfügung. Ausserdem unterstützt die Regierung das Hallenprojekt über den Swisslos-Sportfonds mit 700'000 Franken.
Kontroversen um «Roger-Federer-Halle»
Die SP und das GAB beantragten eine Rückweisung an den Regierungsrat.
Die Fraktionen monierten, dass mit dem Bau der Halle öffentlich nutzbare Freiflächen verloren gingen. Aus diesem Grund waren auch zahlreiche Einsprachen von Anwohnenden eingereicht worden.
Zudem wurde kritisiert, dass es das Bau- und Verkehrsdepartement versäumt habe, einen Gesamt-Masterplan für das gesamte Schützenmattareal vorzulegen.
Unter anderem existierten Pläne für einen allfälligen Neubau eines Sekundarschulhauses auf dem Areal, die es zu berücksichtigen gebe.
Die Sprecherinnen und Sprecher der bürgerlichen Fraktionen und der GLP setzten sich mit Nachdruck für den Bebauungsplan ein.
Es handle sich um die erste und einzige Tennishalle auf Kantonsgebiet, wurde wiederholt gesagt. Das Projekt sei also für die Sportstadt Basel unverzichtbar.
Überdies könnte der Tennisclub damit auf die jeweils temporäre Errichtung von ökologisch problematischen Ballonhallen verzichten.