Ex-Federer-Coach: «Dominic Stricker kann Spiel lesen wie Roger»

Dominic Stricker gehört zu den besten U21-Spielern auf der ATP-Tour und ist einer der Hoffnungsträger des Schweizer Tennis. Seit Anfang März arbeitet er mit einem Trainer zusammen, der genau weiss, wie aus Talenten Top-Spieler werden. Peter Lundgren betreute früher unter anderem Roger Federer und Stan Wawrinka.

Nun ist der Schwede an der Seite des nächsten Schweizer Youngsters. Mindestens für drei Wochen steht er Dominic Stricker beratend zur Seite. Dann soll entschieden werden, ob daraus eine langfristige Zusammenarbeit entsteht.

Schon jetzt ist Lundgren voll des Lobes für Stricker. Der Schwede sagt über den 20-Jährigen: «Er hat ein enormes Potenzial. Er an die Tür zu den Top 100 und ich denke, er wird bald dort sein.» Dann werde man weiterschauen – auch ein Platz in den Top 50 sei realistisch.

Lundgren zieht sogar einen Vergleich mit seinem ehemaligen Schützling Roger Federer. Er findet: «Sie haben einiges gemeinsam. Beide haben ein gutes Auge und können das Spiel gut lesen.»

Natürlich sei der Vergleich schwierig, da Stricker Linkshänder ist. Trotzdem sieht er bei beiden «ein tolles Händchen.»

Roger Federer selbst hatte Stricker vor zwei Jahren noch grosses Verbesserungspotenzial attestiert. Auf die Nachfrage, wo sich der Youngster noch steigern muss, antwortet Peter Lundgren augenzwinkernd: «Ich verrate der Presse doch nicht, woran wir arbeiten. Wir schauen auf kleine Dinge – es sind Details».

Unabhängig von Lundgren hat Dominic Stricker mit Dieter «Didi» Kindlmann einen neuen Hauptcoach. Die beiden kennen sich durch Kindlmanns frühere Tätigkeit als Nationaltrainer bei Swiss Tennis schon seit einigen Jahren. Zuletzt war der deutsche Ex-Profi als Coach auf der WTA-Tour tätig.

Dort betreute er unter anderem die ehemalige Weltranglistenerste Angelique Kerber und die heutige Nummer 2 Aryna Sabalenka. Über die neue Zusammenarbeit sagt Kindlmann: «Ich habe richtig Bock drauf und möchte noch vieles erreichen.» Er werde Stricker bei der täglichen Arbeit unterstützen und «an den richtigen Rädchen drehen».

Der bisherige Coach Sven Swinnen wird als Nationalcoach zu Swiss Tennis zurückkehren. Dort will er neue Schweizer Talente beim Übergang in die Profi-Stufe unterstützen. Der langjährige Stricker-Wegbegleiter sagt: «Es war eine intensive Phase. Wir sind wirklich zusammen um die ganze Welt gereist.»

Den nächsten Schritt soll Dominic Stricker nun aber mit einem neuen Coaching-Team machen. Vielleicht wie einst Federer und Wawrinka längerfristig mit Peter Lundgren an seiner Seite. Dieser sagt: «Ich bin bereit».