Rafael Nadal beweist: Um der Grösste zu sein, ist Talent zu wenig
Das Wichtigste in Kürze
- Rafael Nadal winkt der 21. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier.
- Der Spanier würde damit zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen.
- Wird Nadal der Grösste, ist das auch eine Lektion für Novak Djokovic. Ein Kommentar.
Auch Matteo Berrettini war heute Morgen kein Hindernis für Rafael Nadal auf dem Weg in den Final der Australian Open. Der Spanier marschiert seit Runde eins unbeirrbar in Richtung seines 21. Grand-Slam-Titels – es wäre sein vielleicht wertvollster.
Denn vor zwei Wochen war nicht damit zu rechnen, dass der Spanier ausgerechnet Down Under zum Grössten der Tennis-Welt wird. Melbourne ist nicht unbedingt sein Lieblings-Terrain – erst einmal, 2009, gewann Nadal in Australien.
Am Sonntag könnte er sich 13 Jahre später ebendort zum alleinigen Grand-Slam-Rekordsieger machen. Gelingt ihm das, dann unterstreicht er damit eine schmerzhafte Lektion, die Novak Djokovic hoffentlich gelernt hat.
Es braucht mehr, um der Grösste zu werden, als nur Talent.
Rafael Nadal wäre ein verdienter Rekord-Sieger
Dass der Serbe mit einer praktisch ausserirdischen Begabung für Tennis gesegnet ist, steht ausser Zweifel. Aber mit seinem Verhalten abseits des Courts hat Djokovic mehr als einmal bewiesen, dass er menschlich nicht zur Legende taugt.
Das ist es, was Novak Djokovic von Rafael Nadal und Roger Federer unterscheidet. Alle drei sind herausragende Tennis-Spieler, unbestreitbar die besten ihrer Zunft. Aber Nadal und Federer sind auch abseits des Sports untadelige Sportsmänner – Djokovic nicht.
Nadal kann sich am Sonntag – zumindest bis zum French-Open-Final Anfang Juni – zum Rekord-Spieler machen. Falls Djokovic ihn dann nicht mehr einholen sollte, hat er es sich selbst zuzuschreiben.