Wimbledon

Wimbledon: Russische Athleten mit historischer Leistung

Nicht weniger als sieben Profis aus Russland und Belarus sind in Wimbledon noch dabei. Dennoch gibt es hitzige Diskussionen über deren Teilnahme.

Medvedev Wimbledon
Daniil Medvedev nach seinem Sieg im Achtelfinale von Wimbledon gegen Jiří Lehečka. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben russische Spieler stehen im Achtelfinale des Prestige-Turniers –Rekord!
  • Noch im letzten Jahr waren russische Spieler in Wimbledon nicht teilnahmeberechtigt.
  • Weiter gibt es hitzige Diskussionen über die Teilnahme von Russen in Wimbledon.

Das gibt es in Wimbledon nur ganz selten. Das sonst so gesittete Publikum schickt Victoria Asarenka mit lauten Buhrufen in die Garderobe. Dies geschah nach einem packenden Achtelfinal, den sie 9:11 im Match-Tiebreak des dritten Satzes gegen die Ukrainerin Switolina verloren hat. Dabei hat die Belarussin nichts falsch gemacht – im Gegenteil.

Im Gegensatz zu Aryna Sabalenka zog sich Asarenka zurück, zollte Switolina aber mit einer kleinen Geste ihren Respekt. Ein Teil der Fans interpretierte ihr Verhalten aber als unsportliche Verweigerung des Handschlags einer schlechten Verliererin. Sie hatten offensichtlich nicht mitbekommen, dass Svitolina wie alle Ukrainerinnen allen Russinnen und Belarussinnen prinzipiell den Handschlag verweigert.

Svitolina Wimbledon
Jelena Svitolina nach ihrem Coup bei Wimbledon gegen die Weltranglistenerste Iga Swiatek. - keystone

«Da waren wohl einige schon etwas betrunken», meinte Asarenka ziemlich frustriert. «Ich habe ja nichts falsch gemacht. Ich bin nicht sicher, ob viele Leute verstanden haben, was passiert ist.» Generell verläuft die umstrittene Rückkehr der Spieler und Spielerinnen aus Russland und Belarus aber ohne Komplikationen, vor allem aber erfolgreich.

Medvedev über Emfang in Wimbledon positiv überrascht

«Ich wusste nicht so recht, was uns erwarten würde», gibt die Weltnummer 3 Daniil Medwedew zu. «Ich hätte mir vorstellen können, dass die Reaktion der Leute nicht so positiv ist. Da war null negative Energie. Ich hatte noch nie einen so tollen Empfang in Wimbledon.»

Finden Sie es richtig, dass Tennisspieler*innen aus Russland und Belarus in Wimbledon 2023 wieder dabei sind.

Er versuche nun, etwas davon zurückzugeben. «Indem ich keine verrückte Dinge tue und mich auf dem Platz nicht wie ein egoistisches Kind aufführe», meinte Medvedev. Bereits 2019 legte er sich schon mit den lauten New Yorker Fans an. Bis jetzt hält er Wort und steht erstmals im Rasenmekka im Viertelfinal.

Auch Ukrainerin ist noch dabei

Die Ukrainerin Jelina Svitolina erreichte derweil mit einem Sieg gegen die Weltnummer 1 und Bencic-Bezwingerin Iga Swiatek sogar die Halbfinals. Der Handschlag mit der Polin fiel aber nicht deswegen besonders herzlich aus. «Ich bin Iga so dankbar für ihre Unterstützung der Ukraine. Sie tut alles, was in ihrer Macht steht», hatte sie schon zuvor betont.

Ihr Mann Gaël Monfils muss nun zuhause in Frankreich weiter nach dem neun Monate alten Töchterchen Skaï schauen.

«Er ist glaub schon etwas überfordert mit dem Babysitten», meinte sie schon nach der 3. Runde lachend.

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