FIS: Olympiasieger wettert gegen Präsident Eliasch
Der Präsident der FIS macht sich nicht gerade beliebt. Ein deutscher Olympiasieger findet klare Worte für die Handlungen von Johan Eliasch.
Das Wichtigste in Kürze
- FIS-Präsident Johan Eliasch wird von einem Olympiasieger heftig kritisiert.
- Gemäss Markus Wasmeier ist der Unternehmer in allem gescheitert – und wird auch künftig.
- Der Deutsche befürchtet, dass die FIS am Ende die Ski-Verbände verlieren wird.
Seine Pläne kommen im Ski-Zirkus überhaupt nicht gut an: Johan Eliasch, Präsident der FIS, steht seit seinem Amtsantritt vor knapp drei Jahren immer wieder in der Kritik. Zu seinen umstrittenen Ideen gehört etwa die Erschliessung neuer Märkte in China und Saudi-Arabien.
Auch die Rennen am Matterhorn sollten unter Eliaschs Ägide stattfinden. Doch sowohl 2022 als auch 2023 konnte wetterbedingt nicht ein einziger Wettkampf durchgeführt werden. Kommende Saison sind die Rennen nicht mehr Teil des Rennkalenders.
Einer findet für all das klare Worte: Deutschlands Weltmeister und Olympiasieger Markus Wasmeier.
«Führungsstil ist eine Unart»
«Definitiv ist er gescheitert, an allen Fronten. Alles, was er geplant hat, ist gescheitert. Alles, was er vorhat, wird scheitern», sagt der 60-Jährige im Interview mit «Sport1». «Er nimmt die Verbände nicht mit, er scheint vieles nicht zu verstehen, es ist echt eine Katastrophe.»
Bei Eliasch bemerke man dessen Hintergrund als Unternehmer, dass er eben nicht aus dem Skisport komme. Der schwedisch-britische Präsident denke «alles von der geschäftlichen Seite her» und «immer wieder falsch».
«Diese ganze Konstellation mit seinen Interessenkonflikten als Verbands- und als Unternehmenschef finde ich schon von Grund auf höchst zweifelhaft.» Und: «Dieser ganze Führungsstil ist eine Unart.»
Die FIS brauche einen neuen Präsidenten, findet die deutsche Legende – ansonsten drohe dem Verband Schlimmes. «Es formiert sich ja bereits Widerstand. Acht Nationen haben sich zusammengetan. Und wenn da jetzt nicht Bewegung reinkommt, wird sich der Alpinsport vielleicht sogar von der FIS verabschieden.»
Spaltung zwischen FIS und Verbänden
Eliasch brauche «den Schuss vor den Bug. Er muss einfach merken, dass er mit seinem Gehabe einfach alles an die Wand fährt», so Wasmeier. «Er lebt von den Aktiven und den Verbänden, ohne die die FIS nichts ist. Er scheint diesen Zusammenhang nicht zu verstehen.»
Sollte die FIS die Verbände ganz herauslassen, «dann gibt es auch keine Gelder mehr. Dann kannst du keine Athleten mehr fördern, auf keiner Ebene mehr – bis in den Schülerbereich runter».
Wasmeier zieht einen Vergleich mit der Formel 1: «Nur noch ein Sport für Kinder, die reiche Eltern haben. Ob das dann die Weltbesten sind? Und ob das wirklich das ist, was wir haben wollen?»