Amazon und die Gewerkschaft: US-Behörde ordnet neue Abstimmung an

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USA,

In Alabama (USA) wollen Amazonmitarbeiter eine Gewerkschaftsvertretung gründen. Ob dies gelingt, ist noch offen.

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Amazon-Logo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Amazon steht in der Kritik, weil die Mitarbeiter im Konzern keine Vertretung haben.
  • Nun wollten Mitarbeiter in Alabama (USA) eine Amazon-Gewerkschaftsvertretung gründen.
  • Amazon versucht die Gründung zu verhindern.

Die Abstimmung über die Bildung einer ersten Gewerkschaftsvertretung beim Online-Versandhändler Amazon in den USA soll wiederholt werden. Regelverstösse wurden beim erstem Votum in Bessemer im Bundesstaat Alabama festgestellt.

Die US-Arbeitsrechtsbehörde (NLRB) gab am Montag dem Einspruch der Gewerkschaft RWDSU statt. Amazon wird eine unzulässige Einflussnahme und Regelverstösse vorgeworfen. Das Ergebnis der Abstimmung unter den Mitarbeitern im Logistikzentrum in Bessemer im Bundesstaat Alabama wurde daher annulliert.

Abstimmung manipuliert?

Eine breite Mehrheit der Beschäftigten hatte im April gegen die Arbeitnehmervertretung gestimmt. Amazon habe durch seine «Einschüchterung und Einmischung» aber eine faire Abstimmung verhindert, erklärte RWDSU-Chef Stuart Appelbaum. Die Entscheidung der Arbeitsrechtsbehörde habe dies nun bestätigt.

Amazon gegen Gewerkschaften

Das Unternehmen wies darauf hin, dass die Beschäftigten in Bessemer die Gründung einer Gewerkschaft im April bereits abgelehnt hätten. «Es ist enttäuschend, dass die NLRB jetzt entschieden hat, dass diese Stimmen nicht zählen sollen. Als Unternehmen sind wir nicht der Meinung, dass Gewerkschaften die beste Lösung für unsere Mitarbeiter sind», erklärte eine Amazon-Sprecherin.

Bislang hat keine Niederlassung von Amazon in den USA es geschafft, eine Gewerkschaft zu bilden. Eine Vereinigung von Lagerarbeitern des Versandhändlers in New York startete im Oktober einen Versuch zur Bildung einer Arbeitnehmervertretung.

Amazon in der Kritik

Amazon steht in USA wegen der Arbeitsbedingungen in der Kritik. Gewerkschaften und auch Politiker kritisieren, dass die Beschäftigten bei Amazon einem hohen Arbeitsdruck und einer permanenten Kontrolle ausgesetzt seien. In Deutschland kämpft die Gewerkschaft Verdi seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen. Und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden.

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Ein Mitarbeiter von Amazon packt Ware ab. - Keystone

Amazon hatte massiv von geschlossenen Läden im Zuge der Corona-Lockdowns profitiert. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 1,3 Millionen Menschen; 2020 waren rund 500'000 Leute zusätzlich eingestellt worden.

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