Hass

Hass gegen Haitianer in Springfield (USA) nimmt nach Trump-Hetze zu

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

USA,

Mit seiner Behauptung, sie würden Haustiere entführen und essen, heizt Donald Trump die Stimmung gegen die haitianischen Einwohner von Springfield (USA) an.

Springfield
Ein Brunnen im Zentrum der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio. Viele Mitglieder der grossen haitianischen Community fühlen sich in der Stadt zunehmend unwohl. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Springfield im US-Bundesstaat Ohio leben viele Menschen aus Haiti.
  • Zuletzt hat sich die Stimmung gegen die haitianische Community massiv verhärtet.
  • Viele haben Angst und erwägen, aus der Stadt wegzuziehen.

In der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio herrscht Aufruhr. In der letzten Woche haben Anfeindungen gegenüber der grossen haitianischen Community der Stadt stark zugenommen. Viele fühlen sich nicht mehr wohl und erwägen wegzuziehen. Das berichtet die «New York Times».

Schulen, Geschäfte, das Rathaus und jetzt am Wochenende noch zwei Krankenhäuser: Gleich mehrere Einrichtungen mussten in der letzten Woche wegen Bombendrohungen geschlossen werden.

Auslöser für die negative Stimmung war eine Aussage von Ex-US-Präsident Donald Trump in der TV-Debatte gegen Kamala Harris. Die haitianischen Einwohner von Springfield würden Haustiere entführen und essen, behauptete der Republikaner. Er als Präsident würde eine Massendeportation einleiten, so Trump.

Hast du die TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump verfolgt?

Je nach Schätzungen leben zwischen 12'000 und 20'000 Menschen aus Haiti in Springfield, so die Zeitung. Viele sind wegen der vielen Arbeitsplätze und der günstigen Wohnungen gekommen.

Die Spannungen mit der einheimischen Bevölkerung bestehen schon länger. Vor einem Jahr kollidierte ein haitianischer Einwanderer mit seinem Minivan mit einem Schulbus. Dabei kam ein elfjähriger Junge ums Leben. Der Fall sorgte überregional für Schlagzeilen.

Ladenbesitzer besorgt über Abwanderung

Mit seinen jüngsten Anfeindungen verstärkt Donald Trump die negative Stimmung gegenüber der haitianischen Community zusätzlich. «Ehrlich gesagt, ich fühle mich nicht mehr sicher», sagt Jean-Patrick Louisius zur «New York Times». Louisius ist 40 Jahre alt und wohnt mit seiner Frau und den beiden Töchtern seit vier Jahren in Springfield.

Der Familienvater betreibt einen Laden, in dem er haitianische Lebensmittel anbietet. Auch Geldtransfers nach Haiti sind möglich. In den Laden integriert ist ebenfalls ein Coiffeur-Salon. Kürzlich wurde im Laden von Jean-Patrick Louisius eingebrochen.

Dass immer mehr Haitianerinnen und Haitianer aus der Stadt wegziehen, spürt auch der Ladenbesitzer. «Ich weiss nicht, ob ich mein Geschäft weiterführen kann, wenn die Leute abwandern», sagt er.

Kommentare

User #1000 (nicht angemeldet)

Wahrheit oder Lüge? wir wissen es nicht, weil wir nicht dabei waren...

User #6213 (nicht angemeldet)

..schade, dass er nicht zum Absch(l)uss kam!

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