Republikanische Staaten haben keine Kontrolle mehr über Coronavirus
In vielen republikanischen US-Staaten gibt es noch immer kaum Massnahmen gegen das Coronavirus. Dies zeigt sich nun auch an den steigenden Fallzahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- In einigen republikanischen Bundesstaaten sind die Corona-Regeln noch immer sehr locker.
- Nun spiegelt sich dieses Verhalten deutlich in den Fallzahlen wider.
- Donald Trump und seine Verteidiger haben die Pandemie von Beginn an verharmlost.
Noch-US-Präsident Donald Trump verharmloste Corona von Beginn der Pandemie an. Immer wieder sagt er, dass das Virus schon bald auf «wundersame Weise» verschwinden würde.
Nun zeigt sich in den USA immer deutlicher, dass die Pandemie auch ein politisch geprägtes Thema ist.
Die Maske – das Symbol politischer Unterwerfung
Die Bundesstaaten, in denen die Mehrheit der Wahl-Stimmen an Trump gingen, weisen aktuell landesweit die höchsten Corona-Infektionszahlen auf. Massnahmen zur Eindämmung von Corona werden trotzdem weiterhin locker gehalten – wenn es denn überhaupt welche gibt.
In North Dakota wurden die Bürger vor wenigen Tagen erstmals zum Tragen von Masken in Geschäften und Behörden verpflichtet. Währenddessen erlaubte South Dakota noch vor drei Monaten ein Biker-Treffen mit einer halben Million Menschen. Ganz nach dem Motto «Laissez-faire».
Das Tragen von Masken ist für viele Republikaner ein Symbol der politischen Unterwerfung. Trump-Anhänger empfinden eine Maskenpflicht als zu grossen Eingriff in das Privatleben.
Nun stehen die Bundesstaaten North Dakota, South Dakota, Wyoming, Iowa, Nebraska kurz vor dem Kollaps. Wie «Welt» berichtet, weisen die Staaten in dieser Reihenfolge landesweit am meisten Fallzahlen auf. In North Dakota ist ungefähr einer von 1000 Bürgern an Covid-19 gestorben. An keinem anderen Ort auf der Welt ist die Todesrate derart hoch.
Infiziertes Spitalpersonal soll weiter arbeiten
Die Verfolgung des Virus wurde längst unterbrochen – denn bei den unzähligen Fällen ist dies kaum noch möglich. Während sich die Spitalbetten auf allen Etagen Tag für Tag füllen, vergrössert sich der Personalmangel ebenfalls täglich.
Der Gouverneur von North Dakota forderte, dass Pflegende, welche positiv getestet wurden aber keine Symptome zeigen, weiterhin arbeiten gehen. Die «North Dakota Nurses Association» warnt vor einem solchen Handeln. Es könne dazu führen, dass das ganze System kollabiert.
Corona führt zu milliardenschwerem Finanzdefizit
Nebst der baldigen Betten-Überlastung im amerikanischen Gesundheitssystem, ist auch das finanzielle System komplett überlastet. Trotzdem muss in Personal und Ausrüstung investiert werden, damit man sich auf die nächste Welle vorbereiten kann. Ausserdem werden viele Kranke behandelt, welche keine Versicherung habe. Auf diesen Kosten bleiben die Krankenhäuser sitzen.
Zu guter Letzt fehlen die Einnahmen, welche durch normale Operationen fliessen. Das Defizit in den Kassen der US-Kliniken wird von Experten auf 320 Milliarden Dollar geschätzt, wie «Welt» berichtet.
Aktuell stecken sich in den USA laut «worldometers» täglich mehr als 200'000 Menschen mit Corona an. Seit Beginn der Pandemie sind in dem Land rund eine Viertelmillion Bürger an der Erkrankung gestorben.