Solarenergie: Darum sollten Sie die Angebote genau überprüfen

Solarenergie erzeugen und selbst nutzen. In Zeiten steigender Strompreise sind Photovoltaik-Anlagen attraktiv. Was müssen Hauseigentümer beachten?

Photovoltaikanlagen auf Hausdächern wie hier auf einem Schrägdach können dabei helfen, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses kostet mindestens 20'000 Franken.
  • Die Vorteile von Anlagen liegen auf der Hand.
  • Doch welcher Preis ist wirklich gerechtfertigt?

Wer darüber nachdenkt, auf seinem Dach eine Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen, sollte sich vorab gut erkundigen.

Denn: Eine Solaranlage kostet in der Schweiz mindestens 20'000 Franken. Wer in eine solche Anlage investieren will, muss sich der Kosten also bewusst sein. Wer dazu noch einen Solarspeicher oder eine private Ladestation braucht, muss tief in die Tasche greifen.

Tatsache ist aber auch: Solarenergie war noch nie so günstig wie heute. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) ist Solarenergie in vielen Ländern gar die billigste Energiequelle. Billiger als Strom aus neu gebauten Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerken!

Solarenergie wird immer günstiger

In der Schweiz kostete im Jahr 1992 eine kWh Solarstrom rund 2 Franken. Schon bis 2016 sanken die Kosten auf weniger als 20 Rappen.

Arbeiter installieren eine Anlage für Solarenergie auf einem Hausdach. - Depositphotos

Wer in der Schweiz in eine Anlage für Solarenergie investiert, wird aber auch vom Bund entschädigt. Der Bund benützt Einmalvergütungen für PV-Anlagen als Instrument zur Förderung dieser. Unterschieden wird zwischen Einmalvergütungen für kleinere PV-Anlagen von bis zu 100 kW. Diese beträgt 30 Prozent der Investitionskosten.

Einmalvergütungen für PV-Anlagen mit Leistungen über 150kW betragen gar 60 Prozent der Kosten der Referenzanlagen.

Voraussetzungen klären

Zunächst sollte man die Rahmenbedingungen prüfen. Zwar sei in den meisten Kantonen für die Installation kleinerer PV-Anlagen an oder auf Gebäuden keine Baugenehmigung notwendig. Dennoch ist es sinnvoll, wenn Eigentümer sich vorab bei ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung über die örtlichen Vorschriften erkundigen.

Auch die baulichen Voraussetzungen sind entscheidend, wenn es darum geht, ein passendes Angebot zu finden. Ein Beispiel: Auf einem hellen Flachdach kann man den Ertrag erhöhen, wenn man bifaziale Solarmodule anbringt. Denn dabei kann auch die Rückseite der Module einfallendes Licht nutzen. Auf Schrägdächern schadet die Installation Module zwar nicht, bringt aber laut der Verbraucherzentrale NRW keine praktischen Vorteile.

Angebote vergleichen – an die Zukunft denken

Bei der Suche nach Angeboten sollten Hauseigentümer sich Gedanken machen, welche Anlage für ihre Zwecke sinnvoll ist. Also etwa, wie gross die Anlage sein soll. Wie viel Strom sie erzeugen soll. Und welche Zusatzkomponenten angedacht sind – ob etwa ein Batteriespeicher sinnvoll ist.

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Hauseigentümer sollten dabei aber nicht nur den aktuellen Stromverbrauch im Blick behalten. Sondern auch berücksichtigen, ob sie etwa künftig mehr Strom brauchen. Beispielsweise, um ein Elektroauto zu laden oder eine Wärmepumpe zu betreiben.

Kosten überblicken

Sind die Fakten klar, sollte man bei mehreren Fachbetrieben – am besten in der Nähe – Angebote einholen. Bei der Kostenübersicht unbedingt prüfen, ob alle nötigen Bauteile sowie Arbeiten aufgeführt und genau beschrieben sind.

Dazu gehören etwa die komplette Installation sowie der benötigte Arbeitsschutz wie Gerüste und Fangnetze. Ausserdem die Inbetriebnahme sowie die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister.

Übrigens: Manchmal lohnt es sich am Anfang etwas mehr Geld zu investieren.