Ukraine Krieg: Jetzt könnten die Russen eingekesselt werden
Im Ukraine-Krieg werden die Russen an verschiedenen Orten zurückgedrängt. Bei Kiew besteht das Risiko, dass sie eingekesselt werden und sich ergeben müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine verzeichnet in der Umgebung der Hauptstadt Kiew Geländegewinne.
- Es besteht die Möglichkeit, dass russische Truppen in Irpin eingekesselt werden.
- Aufgrund grosser Verluste drohen Teile der russischen Armee kampfunfähig zu werden.
Vor der Hauptstadt Kiew sind die russischen Truppen im Ukraine-Krieg gestoppt worden. Die Invasoren haben mit Nachschubproblemen, sinkender Motivation, schlechter Planung und Kälte zu kämpfen – und seit Kurzem auch mit Gegenangriffen.
Wie die Verteidigungsministerien von Grossbritannien und den USA mitteilen, schlagen die ukrainischen Truppen bei Kiew mit Erfolg zurück. Die Ortschaften Makariw und Moschtschun seien «wahrscheinlich» wieder in ukrainischer Hand, so Grossbritannien. Es bestehe deshalb die «realistische Möglichkeit, dass ukrainische Einheiten die russischen in Butscha und Irpin einkesseln» könnten.
Im Gebiet, das nun eingekesselt werden könnte, befindet sich auch ein Teil des 62-Kilometer-Konvois militärischer Fahrzeuge. Dieser steht seit kurz nach Kriegsbeginn in der Nähe von Kiew und hat sich seit Wochen kaum bewegt. Sollte den Ukrainern die Einkesselung gelingen, wäre der Konvoi und die russischen Soldaten komplett von der Versorgung abgeschnitten. Ihnen würde kaum etwas anderes übrigbleiben, als sich zu ergeben.
Ukraine-Krieg: Gegenangriffe auch im Süden
Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko äusserte sich auf Youtube zu den Erfolgen nordwestlich der Hauptstadt. In Makariw habe die Ukraine wieder die Macht, fast ganz Irpin sei zurückerobert worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Laut dem Pentagon führt die Ukraine auch im Osten der Hauptstadt Gegenangriffe aus. Die Russen konnten rund 30 Kilometer Richtung Tschernihiw zurückgedrängt werden. Auch im Süden des Landes, bei Cherson und Mykolajiw, schlägt die Ukraine zurück.
Laut dem britischen Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen griff die Ukraine auch in der Nacht auf Freitag hochwertige Ziele an. In der von Russland eingenommenen Hafenstadt Berdjansk konnte ein Munitionslager und ein Landungsschiff zerstört werden.
Laut Nato wurden bislang rund 40'000 russische Soldaten getötet, verwundet oder gefangen genommen. Das entspricht etwa einem Viertel der vor dem Ukraine-Krieg im Grenzgebiet gesammelten Truppen. Laut Experten besteht bei gewissen Teilen der Armee deshalb die Gefahr, nicht mehr kampftauglich zu sein. Dadurch sind sie ukrainischen Gegenangriffen fast schutzlos ausgesetzt.
