Ukraine-Krieg: Nationalisten drohen Putin mit Revolution

Nationalisten drohen Putin mit einer Revolution, sollte er im Ukraine-Krieg verhandeln. Um zu gewinnen brauche es eine Reform.

Pavel Gubarev droht Putin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Nationalisten wüten oft gegen die russische Militärführung.
  • Pavel Gubarev warnt davor, im Krieg über Frieden oder Waffenstillstand zu verhandeln.
  • Sein «Angry Patriots Club» würden solchen «Verrat verhindern».

Immer wieder gibt es Berichte, dass der Ukraine-Krieg das Ende von Wladimir Putin sein wird. Mächtige Russen, die mit dem Krieg nicht einverstanden seien, würden den Kremlchef stürzen wollen, wird stets behauptet. Doch auch wenn Putin den Krieg stoppen und Verhandlungen aufnehmen würde, drohte ihm Schlimmes.

Denn russische Nationalisten warnen vor einer Revolution. Pavel Gubarev, einer der Gründer des «Angry Patriots Club», wütet auf Telegram immer wieder gegen die unfähige Militärführung. An der Macht gebe es viele «Dreckskerle und Saboteure», die den nationalen Interessen feindselig gesinnt seien. «Wir sind ihnen feindlich gesinnt und revolutionär

Ein zerstörter russischer Panzer im Ukraine-Krieg. (Archivbild) - Keystone

Er und sein Club würden die Regierung «voll und ganz» unterstützen, schreibt Gubarev. Jedoch unter einer Bedingung: Sie müsse aufhören, um Verhandlungen zu «betteln» und ein neues Abkommen zu arrangieren. Sollte der Krieg eingefroren werden, hätte Russland keine Chance, ihn zu gewinnen. Der «Angry Patriots Club» sei eine «revolutionäre Kraft», die diesen «Verrat verhindern» werde.

Gubarev sagt aber auch, dass es ohnehin eine Revolution brauche, um den Ukraine-Krieg zu gewinnen. Die Schuld dafür gibt er den Oligarchen, Agenten, Mafias und Separatisten. Denn diese würden nicht erlauben, dass die Wirtschaft so reformiert werden, dass sie dem Krieg diene. Die benötigte Revolution könne von der Regierung selbst oder vom Volk kommen.

Prigoschin fordert Ende des Ukraine-Kriegs

Pavel Gubarev spielte bereits beim Donbass-Konflikt 2014 eine Rolle. Er erklärte sich dort zum Volks-Gouverneur von Donezk, wurde aber kurz darauf von der Ukraine festgenommen. Bei einem Gefangenenaustausch kam er frei und versuchte seither politische Macht in Donezk zu erlangen.

Igor Girkin ist zwar ein Anhänger der russischen Expansions-Fantasien, doch Wladimir Putin und den Kreml kritisiert er hart für das Vorgehen in der Ukraine. - Screenshot Telegram, keystone

Auch Igor «Strelkow» Girkin war beim Konflikt 2014 beteiligt, jedoch auf der Krim. Er zählt ebenfalls zu den Gründern des «Angry Patriots Club». Er relativiert den Einfluss des Clubs auf einen möglichen Umsturz. Denn jede Revolution beginne mit einem Putsch von oben, über den der Club keine Kontrolle habe.

Gubarevs Sorgen, dass es im Ukraine-Krieg zu einem Waffenstillstand kommen könnte, werden befeuert von Jewgeni Prigoschin. Der Chef der Wagner-Söldner forderte kürzlich, Moskau solle den Sieg verkünden und die «militärische Spezialoperation» beenden.

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