Ukraine Krieg: Rutscht Nato wegen Blockade in Litauen in den Krieg?

Litauen blockiert im Ukraine-Krieg Lieferungen in die russische Exklave Kaliningrad, Moskau droht mit Konsequenzen. Kommt es gar zum Angriff auf das Nato-Land?

Litauen blockiert im Ukraine-Krieg Lieferungen nach Kaliningrad. Weitet Kremlchef Putin seinen Krieg deswegen aus? (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Litauen blockiert die Lieferung sanktionierte Güter nach Kaliningrad.
  • Der Kreml sieht dies als feindselige Aktion an und droht mit Konsequenzen.
  • Greift Putin Litauen an, könnte das baltische Land die Nato zur Hilft rufen.

Die russische Exklave Kaliningrad liegt umgeben von den EU- und Nato-Ländern Polen und Litauen an der Ostsee. Güter aus Russland werden meist mit dem Zug über Belarus und Litauen in die Exklave gebracht. Doch damit ist nun Schluss: Vilnius setzt die EU-Sanktionen im Ukraine-Krieg um und blockiert den Transit der davon betroffenen Güter. Russland sieht dies als Provokation und droht mit Konsequenzen.

Die russische Exklave Kaliningrad grenzt unter anderem an das EU- und Nato-Land Litauen. - Google Maps

Litauen verstosse mit der Blockade gegen seine internationalen rechtlichen Pflichten, vernehmlich gegen eine gemeinsame Verlautbarung der EU und Russlands. Die «provokative Massnahme» sei «offen feindselig», poltert Aussenminister Sergei Lawrow gemäss der «DailyMail».

Senator Andrei Klimow bezeichnet die Blockade als «direkte Aggression gegen Russland». Das Land werde gezwungen, sofort angemessene Selbstverteidigungsmassnahmen zu ergreifen. Russland würde die Blockade «auf jene Art und Weise, die wir wählen», lösen, droht er.

Gabrielius Landsbergis, Aussenminister von Litauen. - Keystone

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wählt etwas weniger drohende Worte. Das Vorgehen werde als illegal angesehen, die Situation sei «mehr als ernst». Man brauche eine vertiefte Analyse, um eine Antwort zu finden.

Ukraine-Krieg: Moskau berief litauischen Vertreter ein

Der Kreml berief auch den litauischen Vertreter in Moskau ein. Sollte der Transit in der nahen Zukunft nicht wieder fortgeführt werden, werde Russland zum Schutz seiner nationalen Interessen agieren.

Während Russland poltert und droht, gibt sich Litauen gelassen: Aussenminister Gabrielius Landsbergis sagt, man setze bloss die Sanktionen der EU um. Dies tue man nach einer Konsultation mit der EU-Kommission und gemäss deren Richtlinien.

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