Durchbruch von Biontech: Hoffnung auf Krebs-Impfstoff wächst
Biontech präsentiert eine neue Studie mit ermutigenden Ergebnissen in der Krebsforschung. Durch einen neuen CARVac-Impfstoff können Tumore gestoppt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Biontech stellte neue Ergebnisse zu ihrem Krebs-Impfstoff CARVac vor.
- Mit dessen Hilfe können Tumore gestoppt und sogar verkleinert werden.
- Nach zwei Dosierungsstufen zeigte sich bereits ein positiver Trend bei den Patienten.
Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Biontech, bekannt für den ersten Corona-Impfstoff, präsentiert ermutigende Ergebnisse seiner Krebsforschung. Die Studie zeigt, dass Tumore durch ihren neuen Impfstoff CARVac gestoppt und sogar verkleinert werden können.
Die Gründer von Biontech, Uğur Şahin und Özlem Türeci, haben sich ursprünglich auf die Entwicklung innovativer Krebstherapien konzentriert. Wie «Bild» berichtet, basiert der neue Impfstoff ebenfalls auf der mRNA-Technologie: Ein spezielles Protein wird in die Zelle eingebracht und ermöglicht es dem Körper, sich selbst zu reparieren.
Erste vielversprechende Ergebnisse
Über die Ergebnisse der Studie hat die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet. Dabei erhielten 44 Patienten den neuen Impfstoff in vier Dosierungsstufen.
Bei zwei Stufen zeigte sich bereits ein positiver Trend: Bei 59 Prozent der Probanden verkleinerten sich die Tumore deutlich, um mindestens 30 Prozent. 95 Prozent der Patienten zeigten nach der Impfung eine stabile Krankheitsentwicklung – das bedeutet kein weiteres Tumorwachstum.
Auch bei vier Dosierungsstufen waren die Ergebnisse ermutigend: Bei 45 % der Patienten schrumpften die Tumore um mindestens 30 %, bei 74 % konnte die Krankheit stabilisiert werden. Entzündungsreaktionen, meist Fieber und niedriger Blutdruck, wurden bei 23 der 44 Probanden beobachtet.
Neuer Ansatz von Biontech
Die CAR-T-Zellen-Therapie ist eine Form der Immuntherapie, die das körpereigene Abwehrsystem gegen Tumorzellen aktiviert. Für die Therapie werden den Patienten weisse Blutkörperchen entnommen, mit einem im Labor hergestellten Rezeptor versehen und wieder verabreicht. Diese Zellen sollen dann an den Tumorzellen andocken und sie bekämpfen, schreibt die «FAZ» weiter.
Biontech kombiniert nun diese Therapie mit einem neuen mRNA-Impfstoff, der das von Karzinomen produzierte Protein Claudin-6 angreift. Die mRNA wird in die Krebszellen transportiert und produziert dort das Protein. Dieses Antigen kann dann von den CAR-T-Zellen erkannt und bekämpft werden.
Ausblick auf zukünftige Studien
In vorherigen Studien an Mäusen hat sich dieser Ansatz als wirksam erwiesen: Innerhalb von zwei Wochen bildeten sich die Tumore deutlich zurück.
Wie «Bild» schreibt, sei noch unklar, wann der Impfstoff deutschlandweit zugelassen wird. Doch Biontech plant für 2024 eine Phase-2-Studie zur weiteren Präzisierung von Wirksamkeit und Dosierung.