Crans-Montana steigt beim Tarifverbund Magic Pass aus

Der Westschweizer Tarifverbund Magic Pass verliert sein grösstes Mitglied: Die Bergbahnen von Crans-Montana-Aminona (CMA) steigen aus dem Verbund aus.

Die Bergbahnen Crans-Montana treten aus dem Tourismusverein aus. (Archivbild) - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Crans Montana steigt per Ende Saison aus dem Tarifverbund Magic Pass aus.
  • Dies, weil die Erwartungen des Skigebiets nicht erfüllt wurden.

Der Westschweizer Tarifverbund Magic Pass verliert sein grösstes Mitglied: Die Bergbahnen von Crans-Montana-Aminona (CMA) steigen laut Angaben ihres Direktors nach einem Streit per Ende Saison aus dem über 30 Skigebiete umfassenden Verbund aus.

Der Tarifverbund mit Mitgliedern in den Kantonen Wallis, Waadt, Freiburg, Neuenburg und Jura habe die Erwartungen nicht erfüllt, erklärte CMA-Direktor Maxime Cottet in einem Interview mit der Tageszeitung «Le Temps» vom Montag.

Vertrag wird nicht verlängert

«Unsere Vorschläge für Änderungen wurden nicht berücksichtigt.» Deshalb werde sein Unternehmen den bis Ende April 2020 gültigen Vertrag mit dem Magic Pass nicht verlängern.

Der Westschweizer Tarifverbund wirbt Anfang Oktober 2019 für den Magic Pass. (Archivbild) - zVg

Die Walliser Destination Crans-Montana-Aminona ist das grösste Gebiet im Skipass und erwirtschaftet rund einen Viertel des Umsatzes. Bereits seit vergangenem Winter drohte CMA mit einem Ausstieg aus der Genossenschaft. Das Unternehmen fühlt sich benachteiligt, weil es innerhalb des Verbunds keinen Premium-Status erhalten hat. Die Bahnen von Crans-Montana-Aminona wollten den Besitzern des Magic Pass in Spitzenzeiten den Zugang zu ihren Pisten verbieten.

Die Generalversammlung der Genossenschaft Magic Mountains Cooperation und damit die übrigen Skistationen hatten sich im September einstimmig geweigert, CMA den Premium-Status zu verleihen. Daraufhin forderte CMA eine Bedenkzeit für einen Ausstieg nach der laufenden Saison.

Weniger Umsatz durch Magic Pass

CMA-Direktor Cottet räumte im Interview ein, dass der 2017 eingeführte Tarifverbund die Winter- und Sommersportorte wiederbelebt und neue Kunden nach Crans-Montana gelockt habe. Er glaubt aber auch, dass die traditionellen Kunden in Spitzenzeiten unter der Belastung leiden würden.

Cottet erklärte weiter, dass die Regeln zur Verteilung der Einnahmen im Verbund «unsere Einnahmen bestraft». Die Formel dafür ist geheim, berücksichtigt wird unter anderem die Anzahl Besucher im einzelnen Gebiet.

Eine Gondel im Skigebiet Crans-Montana. - Keystone

Vor Einführung des Magic Passes habe der Umsatz in Crans-Montana bei 15 bis 25 Millionen Franken pro Jahr gelegen, sagte der Bergbahn-Direktor. Der Tarifverbund habe die Umsatzvolatilität reduziert, aber die Einnahmen auf 21 Millionen Franken begrenzt. Die Gewinnschwelle betrage aber 23 Millionen Franken. Cottet kam zum Schluss, dass «diese Mindesteinkommensgarantie uns viel zu viel kostet».

Der Magic Pass für die kommende Wintersaison ist vom Ausstieg Crans-Montanas noch nicht betroffen. Das Spezial-Skiabonnement war 2017 eingeführt worden. Für derzeit 549 Franken können Kunden die Bahnen in 30 Stationen in den Westschweizer Kantonen nutzen. Neu dabei sind 2019 Saas Fee VS, Leukerbad VS und Les Prés-d’Orvin im Berner Jura.