Migros und Coop verkaufen «rassistische» Fasnachtskostüme

Rassismus ist auch heute und auch hierzulande noch Thema. Das zeigt nicht zuletzt das rassistische Sortiment einiger Schweizer Onlinehändler.

Migros und Coop verkaufen rassistische Fasnachtkostüme. - Galaxus/ Microspot

Das Wichtigste in Kürze

  • Töchter von Coop und von der Migros bieten eine Vielzahl rassistischer Kostüme.
  • Gerade an der kommenden Fasnacht sind diese viel gefragt.
  • Die Händler sehen die Verantwortung nur teilweise bei sich.

Die Fasnachtssaison steht vor der Tür – und damit einmal mehr eine Debatte über fragwürdige Kostüme. Dieses Jahr wird sie angeheizt von den Detailriesen Migros und Coop, die beide zahlreiche rassistische Verkleidungsstücke anbieten.

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Wird etwa bei der Migros-Tochter Galaxus nach Kostümen gesucht, erscheinen rasch unsensible Treffer: So etwa der klischeehafte Mexikaner mit Schnauz, Sombrero und Poncho. Auch die chinesische Kaiserin mit Reis-Hut oder der Indianer mit Kriegsbeil und Federschmuck sind viel vertreten.

Warenhäuser nur bedingt einsichtig

Ähnlich sieht es beim Online-Shop Microspot aus. Hier gibt es die Indianerin in knappem Kleid mit blauer Feder. Und erneut den Mexikaner, hier mit Sombrero und der mexikanischen Gitarre, Vihuela, ohne Schnauz.

Für Kulturwissenschafterin Patricia Purtschert von der Universität Bern ist klar: «Derartige Kostüme verbreiten rassistische und sexistische Vorstellungen. Eine Sortimentsbereinigung von Händlern wie Migros, Coop und Manor ist überfällig.»

Gegenüber «CH Media» geben sich die Warenhäuser nur bedingt einsichtig. So erhalte man Produkt-Bilder und Produkt-Beschriebe direkt von Dritten. Diese würden auf bestimmte Kriterien überprüft, bevor die Artikel im eigenen Shop freigeschaltet werden. Nun wolle man jedoch eine Überarbeitung dieses Prozederes in Erwägung ziehen.