Spenden in Millionenhöhe von «Giving What We Can»
Die Organisation «Giving What We Can» tätigt jährlich Spenden in Millionenhöhe. Die über 4000 Mitglieder legen hierfür einen Schwur ab.
Das Wichtigste in Kürze
- «Giving What We Can» ist eine Gemeinschaft aus effektiven Altruisten.
- Der Effektive Altruismus tätigt Spenden anhand von Berechnungen und Analysen.
- Die Mitglieder von «Giving What We Can» spenden mindestens 10 Prozent ihres Einkommens.
Die Gemeinschaft «Giving What We Can» hat einige namhafte Mitglieder, die sich der Linderung des Leids in der Welt verschreiben. Millionäre, Chefökonomen und Professoren zählen zu den Reihen der freiwilligen Spender. Sie alle legen den Schwur ab, jährlich mindestens 10 Prozent ihres Einkommens zu spenden, und das bis zum Lebensende.
75 Prozent des Einkommens spenden
Diese Idee, die auf den ersten Blick oft für Verwirrung sorgt, hat ihren Ursprung in der Philosophie des Effektiven Altruismus. Effektive Altruisten haben es sich zum Ziel gemacht, durch Geldspenden das Leid in der Welt bestmöglich zu lindern. Für diese Spender sind besonders die Bereiche der Armut und des Hungers von Bedeutung, hinzu kommen der Umwelt- sowie Tierschutz.
Effektive Altruisten lassen sich beim Spenden keineswegs von Emotionen leiten, die bei vielen in den Prozess des Spendens mit hineinspielen. Sie errechnen vielmehr den grösstmöglichen Nutzen, der eine Spende ihrerseits erreichen kann. Dieser Nutzen wird rational gemäss verschiedenen Kennzahlen errechnet.
Einer der Mitglieder von «Giving What We Can» ist der britische Manager Allan Saldanha. Laut der Zeitung «The Guardian» begann Saldanha gemäss den Vorgaben der Organisation damit, 10 Prozent seines Einkommens zu spenden. Mit den Jahren sei sein Spendenvolumen stetig angestiegen, sodass er mittlerweile 75 Prozent seines jährlichen Einkommens verteilen will.
Kritik trotz Hilfe
Effektive Altruisten gehen davon aus, dass Ressourcen wie Zeit und Geld knapp sind und daher jeder möglichst viel spenden sollte. So lässt sich auch der Schwur erklären, der von neuen Mitgliedern von «Giving What We Can» abgelegt werden muss. Mitglieder geben mindestens 10 Prozent ihres jährlichen Einkommens ab und tätigen diese Spenden bis zu ihrem Lebensende. Aufgrund der finanziellen Reserven, die viele dieser Mitglieder haben, können sich alltägliche Spender kaum mit ihnen identifizieren.
Obwohl der Prozess des Spendens eine gute Sache ist, wird oft Kritik an den Prozessen des Effektiven Altruismus laut. Kritiker empören sich über die Idee, man könne die verschiedenen Probleme der Welt miteinander vergleichen. Auch eine Priorisierung eines Leides gegenüber einem anderen halten Kritiker für nicht möglich.
Somit sei es aus ethischer Sicht nicht möglich, Spendengelder perfekt auszugeben. Dennoch bieten Spenden für viele Hilfsorganisationen und -projekte eine wichtige und teilweise die einzige Unterstützung. Daher ist es sinnvoll, sich über das Spenden Gedanken zu machen. Hierbei ist es jedem selbst überlassen, dies gemäss der Philosophie des Effektiven Altruismus zu tun oder nicht.