SVP Schwyz reagiert nach Dolf-Post mit Rauswurf
Er wünschte Deutschland einen neuen Adolf Hitler. Nun wirft die SVP Schwyz den Vizepräsidenten der Ortspartei Wägital aus der Partei.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schwyzer SVPler schrieb auf Facebook es brauche in Deutschland einen neuen «Dolf».
- Nach einer Konfrontation löschte er den Post.
- Die Schwyzer SVP wird ihn aus der Partei werfen.
«Völlig daneben»! Für Roland Lutz, Präsident der SVP Schwyz, ist der Facebook-Post des Schwyzer SVPlers Manuel Züger inakzeptabel. Züger schrieb am Freitag auf Facebook, dass ein neuer «Onkel Dolf» nach Deutschland gehöre. Damit meinte der Vizepräsident der SVP Wägital SZ Adolf Hitler.
Züger kommentierte damit einen Artikel der Berliner Morgenpost mit dem Titel «Der Islam gehört zu Deutschland».
Die SVP Schwyz dulde solche Aussagen nicht, sagt Kantonalpräsident Lutz auf Anfrage von Nau. Deshalb muss Züger mit Konsequenzen rechnen. «Wir werden ihn sicher aus der Partei ausschliessen. Entweder tritt er selber zurück oder wir werden aktiv».
Wieso sich Züger so äusserte, kann sich Lutz auch nicht erklären. «Solche Leute überlegen wohl einfach nichts».
Ein Nazi-Problem bei der SVP Schwyz?
Es ist nicht das erste Mal, dass die SVP Schwyz mit Nazi-Themen konfrontiert wird. Im Frühjahr marschierte eine Gruppe als Ku-Klux-Klan verkleidet an der Fasnacht durch die Kantonshauptstadt. Ein SVP-Mitglied hat daraufhin die antirassistische Gegendemo mit Pfefferspray attackiert und trat später aus der Partei zurück. Der Mann soll zudem Verbindungen zur rechtsradikalen Gruppe «Combat 18» haben.
Hat die SVP im Kanton Schwyz ein Nazi-Problem? «Wir haben überhaupt nichts mit Nazis am Hut. Dies ist einhellig klar in der Partei», verteidigt sich Roland Lutz. Er wisse zudem nichts von weiteren solchen Aussagen oder von solchem Gedankengut der Parteimitglieder.
«Es braucht Engagement»
Auch für Hans Stutz, Beobachter der rechtsextremen Szene, ist klar, dass Manuel Züger als SVP-Lokalpolitiker nicht mehr tragbar ist. Strafrechtliche Konsequenzen würden ihm aber wohl keine drohen.
Es brauche auch keine weiteren Gesetze als Reaktion auf solche Aussagen, erklärt Hans Stutz. «Sondern vor allem Engagement und Zivilcourage der Zivilgesellschaft, sowohl gegen rechtsextreme Strömungen wie rassistische Vorstellungen».