Kryptowährung: Bitcoin im freien Fall
Die Kryptowährung Bitcoin kämpft mit Rezessions-, Zins- und Inflationsängsten – am Kryptomarkt reiht sich eine Hiobsbotschaft an die nächste.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bitcoin-Kurs ist fast unter die Marke von 20'000 Dollar gefallen.
- Auch viele weitere Blockchain-Devisen befinden sich im freien Fall.
Die Kryptowährung Bitcoin und viele weitere Blockchain-Devisen befinden sich im freien Fall. Am Dienstag ist der Bitcoin-Kurs fast unter die Marke von 20'000 Dollar gefallen. Neben Zins-, Rezessions- und Inflationssorgen kämpft der gesamte Kryptowährungsmarkt mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen.
In der Nacht auf Dienstag kostete eine Einheit der Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp noch gut 20'800 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit eineinhalb Jahren. Zur Berichtszeit notiert ein Bitcoin bei 22'550 Dollar. Alleine im Verlauf der letzten sieben Tage büsste die Kryptowährung damit rund ein Viertel an Wert ein.
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Vor gut einem halben Jahr, im November 2021, kostete ein Bitcoin noch gut das Dreifache. Das damalige Rekordhoch der Kryptowährung von knapp 69'000 Dollar rückt nun aber immer weiter in die Ferne.
Billionen an Dollar in Luft aufgelöst
Seither haben sich im Kryptomarkt Billionen an Dollar in Luft aufgelöst. Denn auch andere Kryptoanlagen wie, Ether, ist bis auf 1078 Dollar abgesackt – der tiefste Stand seit Anfang 2021. Im Herbst 2021 wurde Ether noch bei einem Höchstwert von über 4'800 Dollar gehandelt.
Der Wert aller auf dem Portal Coinmarketcap aufgeführten rund 19'800 Digitalwährungen beträgt gegenwärtig noch gut 960 Milliarden Dollar. Vor sechs Monaten waren es noch fast drei Billionen Dollar.
Begründet wird der Absturz an den Kryptomärkten vor allem mit den Inflations- und Zinssorgen, die auch die traditionellen Finanzmärkte belasten. Wegen der hohen Geldentwertung straffen viele Zentralbanken ihre Geldpolitik. So dürfte etwa am Mittwoch die US-Notenbank Fed ihren Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte anheben.
Einige Fachleute halten sogar einen noch grösseren Schritt um 0,75 Punkte für denkbar. Riskante Anlagen wie Kryptowährungen werden laut Experten durch die Zinswende besonders belastet, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen.
Kryptowährung hat auch «hausgemachte» Probleme
Der Ausverkauf am Kryptomarkt geht neben den Zins-, Rezessions- und Inflationssorgen aber auch einher mit «hausgemachten» Problemen. Angesichts dieser Hiobsbotschaften halten die Verkaufskaskaden an.
Erst Anfang Mai sorgte der Zusammenbruch des algorithmischen Stablecoins UST von Terra für erste grössere Turbulenzen. Die mit hohen Zinsrenditen lockende Plattform aus dem «Decentralized Finance»-Bereich, kurz DeFi, brach unter immer schlechteren Marktkonditionen zusammen.
Gemäss den Zahlen der DeFi-Datenplattform Defilama ist der in DeFi-Projekten steckende Gesamtwert an Kryptowährungen stark gesunken. Seit den Hochs im vergangenen November ist er von über 200 Milliarden Dollar auf noch knapp 80 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen.
Celsius Network sperrt alle Konten
Nun folgte anfangs dieser Woche eine neue Hiobsbotschaft: Die Krypto-Handelsplattform Celsius Network hatte alle Kundenkonten eingefroren und weckte damit schlechte Erinnerungen an den Kollaps der Terra-Luna-Plattform. Marktbeobachter spekulieren derweil, ob die Insolvenz von Celsius noch abgewendet werden kann. Der Wert des Celsius-Network-Währung CEL fiel bis am Montagmorgen auf 0,15 Dollar. Vor einem Jahr betrug der Wert von CEL noch 8 Dollar.