Lewis Hamilton kritisiert FIA-Boss für «Rapper»-Aussage

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem sorgt einmal mehr für Aufregung. Mit einer kontroversen Aussage bringt er Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton gegen sich auf.

Lewis Hamilton übt einmal mehr scharfe Kritik an FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem sorgt mit einer Aussage über Rapper für Verwirrung.
  • Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton sieht darin eine «rassistische Komponente» versteckt.
  • Nicht zum ersten Mal übt der Mercedes-Superstar scharfe Kritik an Ben Sulayem.

Vor dem Singapur-GP der Formel 1 hat FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem verschärfte Regeln für den Boxenfunk angekündigt. Konkret will der FIA-Boss Schimpfwörter am Funk künftig härter bestrafen. Für Ben Sulayem geht es dabei um das Image der Formel 1 und des Motorsports im Allgemeinen.

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So weit, so unbedenklich – aber mit einer Aussage zu seinen Plänen sticht Ben Sulayem in ein Wespennest. In einem Interview mit «Motorsport.com» erklärt der FIA-Präsident die Hintergründe zum Fluch-Verbot so: «Wir sind ja keine Rapper – die sagen das F-Wort wie oft pro Minute? Wir sind nicht so – das sind die, und wir sind wir.»

Liberty-Boss Greg Maffei, FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem und Formel-1-CEO Stefano Domenicali. - keystone

Eine ungeschickte Analogie, die im Vorfeld des Singapur-GP nun für heftige Diskussionen sorgt. Vor allem Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton stört sich an der Formulierung des FIA-Präsidenten. «Ich mag es nicht, wie er das ausgedrückt hat», sagt der Mercedes-Superstar auf die Frage nach Ben Sulayems Erklärung.

«Es gibt da eine rassistische Komponente»

«Diese Aussage über Rapper ist sehr stereotyp – wenn man darüber nachdenkt, dass die meisten Rapper schwarz sind. Dass er sagt, ‹wir sind nicht wie sie›, deutet sehr stark darauf hin. Es ist die falsche Wortwahl, es gibt da eine rassistische Komponente», kritisiert der siebenfache Formel-1-Weltmeister.

Lewis Hamilton (Mercedes) beim Aserbaidschan-GP der Formel 1. - keystone

Es ist nicht das erste Mal, dass Lewis Hamilton Kritik an Mohammed Ben Sulayem übt. Im Dezember 2023 hatte die FIA eine Untersuchung gegen Toto und Susie Wolff eingeleitet. Der Weltverband warf der F1-Academy-Chefin und dem Mercedes-Teamchef Geheimnis-Weitergabe vor. Hamilton hatte die kurzlebige, substanzlose Ermittlung scharf kritisiert.

Lewis Hamilton nicht grundsätzlich gegen Fluch-Verbot

Zugleich hat Lewis Hamilton aber auch Verständnis für die Idee hinter den verschärften Funk-Regeln. «Als ich 22 war, habe ich noch nicht so viel darüber nachgedacht. Da ging es eher darum, dass die Emotionen hochkochen und man sagt, was einem in den Sinn kommt. Man vergisst dabei, dass viele Leute, auch Kinder, zuhören», so der Brite.

Lewis Hamilton (Mercedes) beim Aserbaidschan-GP der Formel 1. - keystone

«In dieser Hinsicht stimme ich ihm also zu», meint Hamilton. «Wenn man den anderen Fahrern zuhört, merkt man, sie haben es noch nicht kapiert. Aber irgendwann werden sie das. Ich bin mir sicher, wenn man Strafen verhängt, dann werden die Leute damit aufhören», glaubt der 39-Jährige.