Formel 1: FIA kündigt Überprüfung von McLaren-Heckflügel an
McLaren stellt aktuell das schnellste Auto in der Formel 1. Doch nun werden Zweifel an der Legalität des Papaya-orangen Renners laut. Die FIA ermittelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FIA will den Heckflügel von McLaren genau unter die Lupe nehmen.
- Nach dem Aserbaidschan-GP kam der Verdacht auf, der Flügel könnte illegal sein.
- In Videos ist zu sehen, wie er sich verformt – eigentlich untersagen die Regeln das.
Droht McLaren mitten in seinem Höhenflug in der Formel 1 nun ein herber Dämpfer? Drei Tage vor dem Rennen in Singapur kündigt die FIA nun eine Untersuchung an. Im Visier ist der Heckflügel des britischen Rennstalls nach dem Sieg von Oscar Piastri in Aserbaidschan. Dort fiel in Onboard-Aufnahmen seltsames Verhalten des Flügels auf.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Konkurrenz Zweifel an der Legalität der McLaren-Frontflügel geäussert. Konkret ging es dabei darum, wie flexibel der Flügel bei aerodynamischer Volllast ist. Damals bestätigte die FIA aber, dass alle aktuellen Designs den Vorgaben entsprechen.
Jetzt werfen auch an die beim Belgien-GP eingeführten neuen Heckflügel von McLaren Fragen auf. Auf der extrem langen Zielgeraden in Baku war aus der Heck-Kamera deutlich zu sehen, was genau diskutiert wird: Der obere Flügel-Teil – jener, der sich bei aktiviertem DRS öffnet – verbiegt sich bei hohem Tempo.
Durch die Verformung bildet sich eine grössere Lücke zwischen den beiden Flügel-Elementen. Das reduziert den Luftwiderstand und steigert so die Höchstgeschwindigkeit. Gleichzeitig bleibt der Abtrieb in den Kurven gleich, denn dort reicht der Druck auf den Flügel nicht für eine Verformung.
Formel 1 erlaubt keine bewegliche Aerodynamik
Nach dem Aserbaidschan-GP gingen in den sozialen Medien die Wogen hoch. So hoch, dass sich nun sogar die FIA zu einem Statement genötigt sieht. «Die FIA überwacht die Flexibilität der Karosserie aller Autos genau», teilt der Weltverband mit. Man behalte sich das Recht vor, «die Teams zu jedem Zeitpunkt der Saison zu Modifikationen aufzufordern».
Zugleich bestätigt der Automobilverband auch, dass der Aserbaidschan-GP genau überprüft wird. «Wir prüfen derzeit Daten und Beweise vom GP von Baku und erwägen mögliche Massnahmen für die Zukunft», heisst es weiter. Mit rückwirkenden Strafen ist entsprechend aber nicht zu rechnen.
Grundsätzlich dürfen aerodynamische Bauteile in der Formel 1 nicht beweglich sein. Allerdings erlaubt das Reglement einen gewissen Spielraum für Deformation unter aerodynamischer Volllast. Getestet wird diese, indem am stationären Auto Gewichte an festen Messpunkten befestigt werden.