BMW 1er: Schlanker, feiner, schwächer
Der neue BMW 1er ist mehr als ein grosses Facelift. Denn er läutet nicht nur in der Nomenklatur eine neue Ära ein. Auch das Design spricht eine neue Sprache.
Das Wichtigste in Kürze
- Technische Basis bildet die vorangegangene Generation
- Modernisiertes Design mit schlanker Front und High-Tech-LED-Scheinwerfern
- Neue Motorengeneration ohne «i» im Typsignet und mit 48V-Hybrid
Die Definition von «neu» ist vielschichtig. Für einen Hersteller und seine Marketing-Abteilung ist natürlich alles immer «neu», denn alte Ware verkauft sich schlecht. Wieviel sich allerdings wirklich geändert hat ist dann oft sehr unterschiedlich.
Die neueste Ausgabe des BMW 1er scheint allerdings wirklich grundlegend überarbeitet zu sein, denn die Münchner gewähren ihr sogar einen eigenen Entwicklungscode: F70. Und von aussen betrachtet ist es wirklich mehr eine Kernsanierung als ein schnödes Facelift. Unter dem Blech bleibt die Substanz freilich in grössten Teilen vom Vorgänger übernommen.
Frisches und knackiges Styling im Stil der neuen Klasse
Die enge Verwandtschaft zum Vorgänger erklärt auch die ähnlichen Dimensionen: die Länge von 4‘361 Millimetern und der Radstand von 2‘670 Millimetern bleiben nahezu unverändert. Das Design ist allerdings völlig aufgefrischt: Die Frontpartie ist weniger dominant und integriert eine neu gestaltete Niere, die das Fahrzeug schlanker erscheinen lässt. Überhaupt wirkt die neue Optik moderner und dynamischer als bislang.
Dafür sorgen auch die flacheren LED-Scheinwerfer. Sie zeichnen sich durch vertikale Elemente aus, die sowohl das Tagfahrlicht als auch die Blinker integrieren. Für zusätzliche Individualität sorgt die optionale Ausstattung mit adaptiven LED-Scheinwerfern, die über ein blendfreies Matrix-Fernlicht verfügen.
Curved-Display in neuer Dimension
Im Innenraum setzt BMW auf Funktionalität und Komfort mit einer vollständig lederfreien Ausstattung. Optional erhältlich: In der Breite verstellbare Sportsitze. Das Kofferraumvolumen bleibt mit bis zu 1‘200 Litern erweiterbar flexibel. Das «Curved Display» vereint zwei digitale Bildschirme zu völlig neuer Grösse für die Kompaktklasse und reduziert die Anzahl der physischen Bedienelemente, wodurch eine klare und moderne Cockpitgestaltung erreicht wird.
Der BMW 1er der Generation F70 nutzt dazu das neueste iDrive-System auf Basis des BMW Operating System 9, das eine intuitive Bedienung über Touchscreen und Sprachbefehle ermöglicht. Updates für das System können über OTA-Updates eingespielt werden, was den Wagen stets auf dem aktuellen Stand hält.
Weniger Leistung bei allen Motoren
Zum Start gibt es einen BMW 120 und einen BMW 120d – und nein, dass ist kein Schreibfehler. Bei den Benzinmotoren entfällt das traditionellen «i», einst für Einspritzung, da es den Marketingexperten zu Folge für Verwechselung mit den elektrischen i-Modellen sorgen könnte. Der 120er kommt mit seinem 1,5-Liter-Dreizylinder auf 170 PS und der Vierzylinder-Diesel schafft 163 PS. Überraschend: beim Benziner sind das 8 PS weniger als bislang, beim Zweiliter-Selbstzünder sogar ein Minus von 27 PS.
Auch das Topmodell, der BMW M135 xDrive muss Federn lassen: Er bringt es auf 300 PS und 400 Nm statt vormals 306 PS und 450 Nm. Strengere Abgasnormen und verschärfte Geräuschvorschriften fordern hier augenscheinlich ihren Tribut. Alle Modelle verteilen ihre Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und die nicht M-Versionen verfügen über ein 48V-Mild-Hybrid-System für sparsameren Umgang mit dem Kraftstoff.
Preis und Marktstart
Die neue F70-Generation wird in Kürze bestellbar sein, die Preise für die Schweiz lagen zum Redaktionsschluss noch nicht fest, dürften aber angesichts der grosszügigen Überarbeitung ebenso grosszügig gestiegen sein.