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Mercedes-Benz Vision EQXX: das schwäbische Machtwort

Axel Linther
Axel Linther

USA,

Mit der Mercedes-Benz Vision EQXX will man es sich in Stuttgart vor allem selbst beweisen. Die Studie trumpft gleich mit mehreren Rekorden auf.

Mercedes-Benz Vision EQXX
Die Mercedes-Benz Vision EQXX soll den Führungsanspruch der Stuttgarter festigen - Mercedes-Benz

Das Wichtigste in Kürze

  • Elektro-Studie als Ausblick auf kommende Stromer-Generationen
  • Reichweite über 1‘000km im Alltag
  • Extrem windschnittig, sehr leicht und sehr effizient

Vor allem Herbert Diess von VW hat sich Tesla zum Vorbild genommen. Kaum vergeht eine Management-Sitzung in Wolfsburg, ohne dass der kalifornische Startup ein Thema wäre. Man muss so schnell und so fortschrittlich werden wie die Firma von Elon Musk, so das Credo. Bei Mercedes-Benz scheint die Situation eine andere.

Mit der Studie Mercedes-Benz Vision EQXX wirkt es, als wolle man der Welt zeigen: Wir haben das Auto erfunden. Denn die flache Strom-Limousine ist nicht weniger als ein Befreiungsschlag. Schliesslich musste sich Mercedes in der Vergangenheit für ihre E-Modelle eher belächeln lassen.

Die Mercedes-Benz Vision EQXX geht den nächsten Schritt

Mercedes-Benz Vision EQXX
Das Heck des Mercedes-Benz Vision EQXX zeigt einen deutlichen Fokus auf perfekter Aerodynamik - Mercedes-Benz

Erst mit dem EQS ist ihnen ein wirklich gutes Elektroauto gelungen. Allerdings spielt der Giga-Stromer in der Luxusklasse und lässt sich seine Talente sehr teuer bezahlen. Die Mercedes-Benz Vision EQXX hingegen zeigt Technologien, die auch in der Kompaktklasse Verwendung finden sollen.

Die technischen Daten sind derweil natürlich so gesetzt, dass sie Schlagzeilen bieten. Über 1‘000 Kilometer Reichweite reklamiert Mercedes für sein Forschungsauto. Der Verbrauch soll im Alltag unter 10kWh/100 Kilometer liegen. Das wäre nur knapp die Hälfte vergleichbarer Stromer und nicht weniger als eine Sensation.

Technologische Meilensteine in jeder Baugruppe

Mercedes-Benz Vision EQXX
Flache Front, langes Heck, vollverkleidete Felgen: der EQXX ist ein technischer Ästhet. - Mercedes-Benz

Mit 4,63m ist die Vision EQXX relativ lang, der Radstand bleibt mit 2,80m aber im Kompaktsegment. Die Platzverhältnisse werden ebenfalls eher auf mittlerem Niveau liegen, weil viel Länge für die Aerodynamik gebraucht wird. Denn der Luftwiderstandsbeiwert von 0,17 braucht nicht nur eine flache Front, sondern vor allem ein langes Heck.

Positiv für die Passagiere ist die neuartige Batterie, die in Zusammenarbeit mit dem Formel 1-Team entwickelt wurde. Sie verfügt über 100kWh Kapazität und ist dennoch nur halb so gross wie die Batterie des EQS. Auch in Sachen Gewicht konnte durch eine Carbon-Umhausung und eine andere Zellchemie ein Drittel eingespart werden. Mercedes verspricht, dass das Paket auch in einen EQA passen würde.

Mit 204PS und 140km/h nur magere Leistungswerte

Mercedes-Benz Vision EQXX
Fahrdynamisch bleibt es mit 204PS nur wenig aufregend, dafür bietet das Interieur umso mehr Entertainment - Mercedes-Benz

Etwa dürftig fällt auf den ersten Blick die Leistung aus. So bringt es der Heckmotor nur auf 150kW und 204PS. Allerdings ist die Mercedes-Benz Vision EQXX dank konsequentem Leichtbau auch ein Federgewicht. Gerade einmal 1‘750 Kilogramm Gewicht bleiben übrig, damit ist er eine dreiviertel-Tonne leichter als der EQS.

Dabei ist es den Stuttgartern wichtig zu betonen, dass es sich bei den eingesetzten Technologien nicht um Zukunftsmusik handelt. Das meiste kann bereits in der kommenden Generation in die Serie einfliessen. Selbst den EQXX will man für die Strasse zulassen und beweisen, dass es mit den 1‘000 Kilometern keine Schönfärberei ist.

Solarzellen auf dem Dach und edles Recycling-Material im Interieur

Mercedes-Benz Vision EQXX
Kaum sichtbare Solarzellen speisen vor allem das Unterhaltungssystem und sorgen für bis zu 25 Kilometer Extra-Reichweite - Mercedes-Benz

Ebenfalls im Dienste der Effizienz sind 117 Solarzellen auf dem Dach. Sie sorgen für mehr Reichweite an sonnigen Tagen, 25 Kilometer sollen möglich sein. Ihre erzeugte Energie läuft allerdings nicht in die Batterie, sondern direkt in das Infotainment-System. Hier zeigt Mercedes eine Erweiterung ihres MBUX-Systems.

Das durchgängige Display-Panel, das besser integriert wirkt als der Hyperscreen des EQS, soll zudem extra effizient arbeiten. Dazu passt das Arrangement aus Recycling-Materialien, die Mercedes nach und nach für den Serieneinsatz erproben will.

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