Homöopathie für Tiere – eine sanfte Alternative
Viele Tierhalter suchen nach einer sanften und natürlichen Alternative zur herkömmlichen Medizin. Homöopathie kann hier eine gute Lösung sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Deutsche Johann Carl Ludwig Genzke gilt als Gründer der Veterinärhomöopathie.
- Der Tierarzt Hans Wolter veröffentlichte eine Arzneimittellehre für Tierärzte.
Der Einsatz von Naturheilverfahren wird in der Tiermedizin immer beliebter. Die Homöopathie gibt es seit 1887 als hochwirksame Behandlungsform für Tiere, und sie hat sich bis heute bewährt.
Was dem Menschen guttut, scheint auch bei der tierischen Begleitung zu helfen. Jedenfalls ist die Nachfrage nach natürlichen Heilmethoden in der Tiermedizin angestiegen.
Damit ein Tier behandelt werden kann, muss der Besitzer miteinbezogen werden. Nur wenn dieser genau beschreiben kann, was seinem Tier fehlt, kann er gut beraten werden.
Systematische Befragung der Tierhalter
Der Behandlung eines tierischen Patienten geht eine systematische Befragung des Besitzers voraus. Diese trägt dazu bei, seine Gewohnheiten besser kennenzulernen – schliesslich sind sie in vielerlei Hinsicht dem Menschen ähnlich.
Der Tierhomöopath berät nach der Befragung, ob ein Tier entsprechend behandelt werden kann. Ziel ist es nicht, das Tier mit einem fiebersenkenden Mittel zu behandeln, sondern eine Substanz zu finden, die Fieber verursacht.
Das Tier wird dann mit einer potenzierten, also verdünnten Form behandelt.
Homöopathie: Arzneimittellehre für Tierärzte
Johann Carl Ludwig Genzke, war ein deutscher Veterinär, Humanmediziner und Parlamentarier. Er führte Arzneimitteltests ausschliesslich an seinen wertvollsten Patienten durch: an Pferden.
Seine Ergebnisse wurden unter dem Titel «Homöopathische Arzneimittellehre für Tierärzte» veröffentlicht.
Als das Interesse an der Veterinärhomöopathie um die Jahrhundertwende stark zurückging, kam der deutsche Tierarzt Hans Wolter ins Spiel.
Wolter publizierte diverse Lehrbücher zur Tierhomöopathie und gründete die «Homöopathisch-biologische Arbeitsgemeinschaft» für Tierärzte.
Tierhomöopath in der Schweiz
Der Begriff Tierhomöopath ist in der Schweiz nicht geschützt. Aus diesem Grund ist es aufwendig, als qualifizierter Tierheilpraktiker zu arbeiten. Ein Tierpraktiker in der Schweiz sollte über eine schulmedizinische Grundausbildung verfügen.
Zudem muss er eine Ausbildung im Bereich der Verhaltensbiologie und Homöopathie vorweisen. Diese Ausbildungen dauern in der Regel mindestens 1500 Stunden.
Homöopathie: Die sanfte Heilmethode bei Vierbeinern wird immer beliebter
Zur sanften Heilmethode für Tiere wurden bereits auch schon Studien gemacht.
Die National Library of Medicine gab dies in einer Studie bekannt: Ferkel, die mit homöopathischen Arzneien behandeltet wurden, seltener Durchfall bekamen.
Auf einer Schweinefarm wurden 52 schwangere Sauen zweimal pro Woche mit einem Placebo oder der homöopathischen Arznei Coli 30K versorgt. Die hochschwangeren Tiere bekamen 525 Ferkel. Bei diesen wurde das Auftreten und Dauer von Durchfall untersucht.
Bei den Ferkeln, die mit homöopathischen Arzneien behandeltet wurden, trat deutlich seltener Durchfall auf. Zudem war er weniger ausgeprägt und dessen Dauer geringer.