Vegan statt Ei an Ostern? Warum das Sinn macht
Vegan statt gefärbte Eier und Schoggihäsli für den traditionellen Osterbrunch? Das geht ganz einfach! Wir zeigen wie und warum das Sinn macht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Osterbrunch macht auch in der pflanzlichen Variante Spass.
- Im Detailhandel gibt es mittlerweile vegane Schoggihäsli und -eier zu kaufen.
- Wer den Geschmack von Eiern vermisst, sollte das spezielle Salz «Kala Namak» ausprobieren.
- Veganer essen keine Eier, da die Eierproduktion oft mit Tierquälerei verbunden ist.
Ein Brunch am Ostersonntag ohne bunt gefärbte Eier? Unvorstellbar. Eiertütschen gehört für viele zum Osterfest dazu. Heutzutage ist es aber nicht mehr unüblich, dass sich eines oder mehrere Familienmitglieder vegan ernähren.
Was nun? Den Osterbrunch absagen?
Das muss nicht sein. Mit etwas Kreativität kann man das österliche Festmahl auch vegan gestalten. Selbst für Eiersalat gibt es eine feine Alternative.
Veganes Osternestli
Das Schoggihäsli aus Milchschokolade kann einfach ersetzt werden. Es gibt eine gute Auswahl an süssen Hasen aus schwarzer Schokolade. Zudem gibt es in den grossen Detailhändlern und in einigen Konditoreien Schoggihasen aus Hafer-, Reis- oder Kokosnussmilch.
Auch auf Schoggieier müssen Veganer nicht verzichten. Die grossen Detailhändler führen eine Auswahl an milchfreien Eiern aus Schokolade oder Zucker im Angebot.
Eine schöne Ergänzung im Osterkörbchen sind kleine aus Marzipan geformte Tierchen. Marzipan ist eine Mandelmasse und benötigt keine tierischen Inhaltsstoffe. Es empfiehlt sich aber trotzdem, die Zutatenliste zu lesen, da manchmal trotzdem Milchpulver verwendet wird.
Osterbrunch ganz pflanzlich
Für die meisten gehören Aufschnitt, Käse, Zopf und Butter auf den Tisch. Glücklicherweise gibt es mittlerweile für alle Kategorien eine pflanzliche Alternative, selbst für Zopf.
Wenn Sie einen Zopf selbst machen wollen, wählen Sie eines der Rezepte aus dem Internet. Besonders fein sind die Variationen mit Kokosnussmilch.
Bei einem Brunch darf ein Birchermüesli nicht fehlen. Nutzen Sie als Grundlage ein Joghurt auf Soja-, Hafer- oder Kokosnussbasis.
Tipp: Nicht alle pflanzlichen Joghurtsorten enthalten echte Bakterienkulturen. Die Zutatenliste gibt darüber Auskunft. Die Worte «milchsauer vergoren» oder «Milchsäure» unter den Inhaltsstoffen können verwirren. Milchsäure hat aber nichts mit Laktose oder Milcheiweiss zu tun und ist entsprechend vegan.
Eine weitere Ergänzung auf dem veganen Ostertisch sind Aufstriche, Hummus, Reis-Curry-Salat sowie Gemüsesticks und Obst.
Eiersalat geht auch vegan
Wer etwas Besonderes auftischen will, macht einen veganen Eiersalat. Er ist ohne grossen Aufwand zuzubereiten.
Mit dem Stabmixer 100 Gramm sehr weich gekochte Teigwaren und eine Dose Kichererbsen (Flüssigkeit abgiessen) zerkleinern. Es sollten noch kleine Stückchen übrig bleiben. Etwas Kurkuma, fein geschnittene Frühlingszwiebeln, Salz und Pfeffer dazugeben.
Die pflanzliche Mayonnaise für den Eiersalat können Sie im Supermarkt kaufen oder schnell selbst zubereiten: Ein Deziliter Sojamilch und ein Esslöffel Aceto Balsamico bianco in einen hohen Behälter geben. Die Zutaten gut mit dem Stabmixer vermischen.
Danach unter stetigem mixen 150 bis 300 Milliliter Rapsöl in den Behälter giessen, bis eine cremige Masse entsteht. Bei einem leistungsstarken Mixer braucht es weniger Öl. Am Schluss noch etwas Schnittlauch, Senf, Pfeffer und Salz hinzugeben.
Das schwefelhaltige Schwarzsalz «Kala Namak» gibt der Mayonnaise den extra Eiergeschmack. Dieses gibt es im Bioladen oder online zu kaufen.
Warum essen Veganer keine Eier?
Es gibt mehrere Gründe, weshalb Veganer keine Eier essen. Denn die Eierproduktion ist oft mit Tierquälerei verbunden. Hühner werden in überfüllten Käfigen gehalten, was zu Stress, Verletzungen und Krankheiten führt.
Um Verletzungen zu verhindern, werden den Tieren die Schnäbel gekürzt. Oft wird Antibiotika gegen Krankheiten eingesetzt. Nach zwei Jahren werden sie geschlachtet, da sie als unwirtschaftlich gelten – bei einer Lebenserwartung von acht bis 15 Jahren.
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Verwendungsmöglichkeit für männliche Küken in der Legehennenzucht. Da sie keine Eier legen und langsamer Fleisch ansetzen als Masthühner, werden sie oft direkt nach dem Schlüpfen getötet. In der Schweiz ist es üblich, sie durch Vergasung oder Schreddern zu entsorgen.
Beim Osterbrunch auf Eier zu verzichten macht aus tierethischer Perspektive also durchaus Sinn. Zudem bringen pflanzliche Optionen eine willkommene Abwechslung zum traditionellen Osterbrunch.