Vorsorge Oberland: Lässt sich Lebensstil nach Pensionierung halten?
Viele Menschen machen sich Sorgen über das finanzielle Auskommen im Alter. Eine frühe Vorsorge ist wichtig, damit der Lebensstil gehalten werden kann.

Das Wichtigste in Kürze
- Zunächst sollte die zukünftige Rente frühzeitig berechnet werden.
- Private Vorsorge kann etwaige Lücken schliessen.
Das Schweizer Drei-Säulen-System zur finanziellen Vorsorge im Alter erfüllt seinen Zweck immer weniger. Die beiden offiziellen Säulen – AHV und Pensionskasse – bringen zusammen nur etwa 60 Prozent des letzten Gehaltes. Dies reicht nicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Rentenbedarf kennen
Zunächst einmal ist es wichtig, die spätere eigene Rente zu kennen. Dies geht am besten online, zum Beispiel mit dem offiziellen Rentenrechner der Schweizerischen Ausgleichskasse (Escal).
Dazu sollte ein Überblick über die aktuellen finanziellen Verhältnisse aufgestellt werden. Welche Ausgaben fallen jeden Monat an und welche etwaigen Zusatzeinnahmen (zum Beispiel Mieteinkünfte) neben dem Gehalt gibt es?

Daraus ergeben sich drei Ziffern: Die aktuellen Einnahmen und Ausgaben und die späteren Renteneinnahmen. Wer aktuell ein monatliches Einkommen von 8000 Franken erzielt, muss genau rechnen. Wer 7000 Franken an Ausgaben hat und später 4800 Franken aus der AHV + Pensionskasse erhält, muss eine Lücke schliessen.
Die flexible dritte Säule zur Vorsorge
Der erste Schritt zur Schliessung dieser Lücke ist die dritte Säule der Vorsorge. Dabei kann es sich um die staatlich geförderte gebundene Vorsorge handeln oder eine private freie Vorsorge. Viele Menschen kombinieren auch beides.
Wichtig: Je früher mit den Einzahlungen begonnen wird, umso mehr Kapital lässt sich mit mehr Rendite aufbauen. Darum sollte sich jeder Mensch schon möglichst früh mit der Vorsorge für das Alter befassen. Bei guter Planung lässt sich die Vorsorgelücke so zum grossen Teil schliessen.
Immobilienkauf
Mietausgaben und die Angst vor plötzlichen Mietsteigerungen können im Alter eine grosse Belastung darstellen. Ein eigenes Heim ist darum ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge. Auch hier gilt: Je früher ein Kauf geplant und durchgeführt wird, umso besser.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Wohnkosten nicht plötzlich auf null sinken. Für das Eigenheim fallen im Laufe der Zeit ebenfalls viele Kosten von jährlichen Steuern bis Ausgaben für Renovierungen an.
Dies muss bei der Kostenkalkulation für das Alter eingeplant werden. Wie das Vermögenszentrum auf seiner Webseite informiert.
Steuern kalkulieren
Ein weiteres Element bei der Vorsorge sind die zu erwartenden Steuern nach der Pensionierung. Die monatlich ausgezahlten Renten der AHV und Pensionskasse werden voll besteuert.
Durch geringere Abzugsmöglichkeiten kann es vorkommen, dass Rentner am Ende mehr Steuern zahlen als vorher.

Dies schmälert natürlich das Einkommen und beeinträchtigt den Lebensstil. Daher kann es für viele Pensionäre sinnvoller sein, sich das angesparte Guthaben einmalig als Kapital auszahlen zu lassen.
Die Steuern darauf fallen geringer aus. Dazu lässt sich ein Teil des Geldes auch wieder frei investieren, zum Beispiel am Aktienmarkt.
Nach Sparmöglichkeiten schauen
Fällt es trotz allem schwer, den Lebensstil zu halten, sollten die monatlichen Ausgaben geprüft werden. Häufig laufen alte Versicherungen, Abonnements und Verträge weiter, die eigentlich nicht mehr gebraucht werden.
So lassen sich oft 100 bis 200 Franken im Monat sparen, die wiederum für andere Annehmlichkeiten genutzt werden können.